Mittwoch, 29. August 2007

O du schöne Weihnachtszeit ...


Die Tage werden kürzer, okay. Frühmorgens hängen Nebelschwaden über den Feldern, na gut. Die ersten Blätter fallen von den Bäumen, sicher.
Aber IST DAS EIN GRUND, jetzt, Ende August, vier Monate vor Weihnachten, Spekulatius, Lebkuchen & Co. in die Regale der Supermärkte zu platzieren???
Ich rege mich jedes Jahr erneut darüber auf. Es verdirbt Kindern die Vorfreude und mir die Lust auf die Vorweihnachtszeit. Wenn man monatelang das Zeug dort liegen sieht, dann kann man es spätestens Mitte November nicht mehr ertragen. Dabei liebe ich die Adventszeit normalerweise über alles. Doch das inflationäre und unzeitgemäße Angebot der entsprechenden Utensilien macht mir das Ganze doch etwas madig. Da hilft es auch nichts, den Kauf dieser Waren bis Anfang Dezember zu boykottieren. Es verfolgt einen halt trotzdem auf Schritt und Tritt ...

Dienstag, 21. August 2007

"Uno!"

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Wenn dieses zwischen Hartmut und mir verabredete Stichwort durch die Wohnung schallt, ist es für mich dringend an der Zeit, in den Keller zu gehen, die Wäsche von der Leine zu nehmen und eine neue Partie Wäsche zu waschen. Denn "Uno!" ist das Zeichen, dass mein lieber Mann gerade seine letzte Unterhose der Schublade entnommen hat.
Es ist auch das Zeichen, dass ich mal wieder mit meinem Haushalt hinterher hinke. Ein langes Arbeitswochenende (Freitag bis Montag) von täglich 8:00 bis 18:00 Uhr verhindert ein reibungsloses Hausfrauendasein. Da Hartmut solche Ehefrauabwesenheitszeiten (was für ein Wort!) gerne nutzt, um intensiv an unserer Hütte weiter zu arbeiten, kann auch er sich nicht statt meiner um solch profane Dinge wie Wäsche oder staubsaugen kümmern.
So ist der Dienstag oft ein Haushaltstag für mich. Heute kommt die schöne Aufgabe "Äpfel pflücken" dazu. Sie sind reif! Das Fallobst hat Hartmut immerhin bereits zu einem wunderbaren Apfelkuchen verarbeitet. Großes Lob! Ich werde heute meine berühmte Apfel-Curry-Suppe kochen. Und Apfelmus. In großen Mengen.
Reife Äpfel läuten für mich immer das große Sommerfinale ein. Was okay ist, wäre da ein Sommer gewesen! Nun hoffe ich auf einen schönen Herbstzauber!

Dienstag, 14. August 2007

Unsere wilde Hummel ...

ist 22 geworden! Happy birthday, Annika!


Was soll man über unser Mädel schreiben? Da reicht eine Seite ja gar nicht aus! Sie ist unser Sonnenschein mit kämpferischem Wesen, ein guter Kumpel, feinfühlig und zärtlich, hilfsbereit und anpackend, hübsch und humorvoll, kreativ und für Ungewöhnliches zu haben, abenteuerlustig und stark, sensibel und herzlich, ernst und bereit für alle Späße der Welt, sie kann austeilen und einstecken. Ein Dickkopf, wenn's um wichtige Sachen geht, ansonsten anpassungfähig und pflegeleicht. Ein Mensch, der Freude bereitet, nur einfach dadurch, dass er da ist. Allein wenn man in ihre blauen Augen schaut, geht einem schon das Herz auf ...

Okay, okay, ich hör schon auf, wir sind halt ihre Eltern (hoffe, das hier ist dir nicht zu peinlich, Maus!). Wünschen dir einen wundervollen Tag und danken Gott, dass es dich gibt!
Wir haben dich lieb!

Donnerstag, 9. August 2007

Wie lange braucht ein Mensch zum Sterben?

Gestern erzählte mir ein 93jähriger vom Tod seiner Frau vor drei Jahren. "Was glauben Sie, wie lange meine Frau zum Sterben brauchte?" fragte er mich. "Keine fünf Minuten!" Er ist immer noch fassungslos. "Abends sagte sie zu mir: 'Ich geh schon mal ins Bett!'. 'Gut', meinte ich, 'ich mach dir noch schnell deinen Kamillentee!' Als ich ins Schlafzimmer kam mit der Teetasse in der Hand, lag sie tot im Bett. Einfach so."
Mir kamen sofort die Gedanken an meinen Vater hoch. Er brauchte zwei Wochen zum Sterben. Ich durfte ihn noch pflegen und mich in Ruhe von ihm verabschieden. Zwei Wochen sind eine gute Zeit. Nicht zu lang und nicht zu plötzlich. Und doch tut es wieder weh, wenn ich daran denke ...
In der Nacht konnte ich nicht schlafen. Mir ist mal wieder schmerzlich bewusst geworden, wie endlich alles ist. Wie oft wir Abschied nehmen müssen. In meinem Alter werden Abschiede zunehmen ... Der Takt beschleunigt sich. Mit wieviel Unwichtigem wir uns so beschäftigen angesichts der Tatsache, dass der Tod jederzeit zuschlagen könnte! Trotz Glauben an ein ewiges und besseres Leben empfinde ich wie viele Leute den Tod als ein Affront, als bösen Bruch, als Feind. Was er ja auch ist, wenn wir das Leben und Menschen lieben.
Ob es uns - mir - gelingt, aus diesem Wissen Nutzen zu ziehen? Uns das Leben nicht mit unwichtigen Streitereien, Undankbarkeiten, Nervereien und Unzufriedenheiten zu versauern?

Sonntag, 5. August 2007

Morgens um sieben ....

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Vier Elstern sitzen in den Zweigen des abgestorbenen Birnbaums und halten eine konspirative Sitzung ab. Ein Taubenpärchen gurrt sich unterdessen verliebte Laute zu. Ringelblumen blühen still und bescheiden auf dem Beet, das eigentlich ein kleiner Gemüsegarten werden sollte. Die Hortensien dagegen stellen stolz ihre überbordende pinkfarbene Blütenpracht zur Schau.
Der Froschkönig ist auf dem Weg zu seiner Zinkwanne, um wie jeden Mogen vergeblich nach einer goldenen Kugel zu tauchen. In der Pfütze vom längst vergessenen letzten Regenschauer nimmt eine hübsche Amsel ihr Morgenbad. Zwei Möven sind auf Landausflug und kreischen hoch in der Luft ihren gefiederten Genossen einen seemännischen Gruß zu. Zitronenmelisse, Lavendel, Rosmarin und Minze fechten einen Wettbewerb um den schönsten Duft aus und die kleinen Buschröschen blicken bewundernd zu ihrem Vorbild, der roten Edelrose auf.
Lust der Augen, Genuss für Nase und Ohren, Morgenkühle auf der Haut.
Plötzlich klappt laut eine Tür und die Nachbarin ruft einigen kommenden Bauarbeitern Anweisungen zu. Der Zauber ist gebrochen. Ich nehme meine leere Kaffetasse vom Terrassentisch und gehe ins Haus, um mich für die Arbeit fertig zu machen.