Sonntag, 28. Juni 2009

Jetzt leben wir

direkt an einem Welterbe. Wer hätte das gedacht. Dass da einige Fragezeichen bleiben (Stichpunkte Massentourismus und Offshore-Windkraftanlagen) trübt meine Freude nicht. Das Wattenmeer ist und bleibt für mich eines der schönsten Fleckchen Deutschlands und Symbol für das Leben überhaupt: Ebbe und Flut; der Reichtum an Lebewesen; die Nordsee, verbunden mit allen Weltmeeren rund um den Globus; die Weite des Horizontes; der Wind, der weht, wo und wann er will ...
Hier kann man aufatmen und sein. Ein Stück Lebensqualität.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Schöner kann ich's auch nicht sagen

"Schön ist das Beisammensein. Die Haut friert nicht. Alles ist leise und gut. Das Herz schlägt ruhig."
Kurt Tucholsky
Hartmut ist wieder da.

Montag, 22. Juni 2009

Unser Garten im Juni

Tor zum Garten


Mein Lieblingsplatz unter'm Apfelbaum


Cassis


Rittersporn Co.


Farben, die ich mag: blau und rot

Erste Ernte - Radieschen und Zucchini

Für mich ein Traum: Wucherndes, blühendes Chaos überall. Bei mir darf immer auch ein bisschen Unkraut dabei sein.
Und gerne ein paar Leute, die unser Stückchen Land mit uns zusammen genießen. Besuch immer willkommen! Freitag und Samstag war Mareike mit Sara und Freundin Julia da, und obwohl ich die meiste Zeit arbeiten musste, war es richtig schön. Sonntag bis heute kam Fabian, und am Mittwoch wird Hartmut via Nizza, Berlin und Hamburg nach Hause kommen! Juhuu!

Samstag, 20. Juni 2009

Teils im Knast, teils unter Pennern ...

hält sich mein Mann zur Zeit auf, wenn man seinen kurzen SMS aus Spanien Glauben schenken will. Klar, dass ich dann telefonisch um Aufklärung bitte.
Hartmut hat bereits die verrücktesten Quartiere probiert: Ein altes, leerstehendes Schulgebäude mit ein paar Pritschen, die üblichen Pilgerherbergen inklusive Schnarchkonzert (manchmal mit einer warmherzigen spanischen "Mutter", die der international bunt zusammen gewürfelten Gesellschaft neben einem leckeren Abendessen auch ein paar asturische Gesangseinlagen bietet), tatsächlich in einem (umgebauten) ehemaligen Knast, und in der letzten Nacht am Busbahnhof unter alkoholisierten Pennern in Barcelona, weil sich mehrere EC-Automaten weigerten, Geld auszuspucken und er nur noch 10 Euro in der Tasche hatte. Auch mal 'ne interessante Erfahrung.
Übrigens: Barcelona? Liegt nicht am Camino, richtig! Mein Mann hat sich nach zwei Wochen pilgern spontan entschlossen, "mal eben" unsere Tochter Annika in Südfrankreich zu besuchen. Das liegt zwar breitengradmäßig etwa auf einer Höhe wie Nordspanien, ist aber so gute 1200 km entfernt. So goldelte er zwei volle Tage mit Bussen nach Marseille, inklusive genanntem Zwischenstopp in Barcelona. Mein Held, der Weltenbummler!

Dienstag, 16. Juni 2009

Unerhört

Was bewirkt Gebet? Aus aktuellem Anlass gerate ich mal wieder in einen wirbelnden, Schwindel verursachenden Fragenstrudel. Es handelt sich um ein nicht erhörtes Gebet, das in Wirklichkeit aus vielen einzelnen Gebeten über einen längeren Zeitraum bestand. Und meine Bitte, da bin ich sicher, stimmte vollauf mit Gottes guten Gedanken, die er für Menschen hat, überein. Also - wo lag das Problem? Ich weiß, dass Gott kann. Yes, he can! Ich habe oft erstaunliche Dinge durch und mit ihm erlebt. Und doch ...
Die Worte machen's nicht. Die innere Einstellung macht's nicht. Die Qualität der Beziehung zu Gott macht's nicht. Die Häufigkeit des Gebets macht's schon gar nicht. Manchmal spreche ich nur ein einziges Gebet so leicht dahin, und es passiert ein Wunder. Und manchmal bestürme ich Gott und lasse ihm keine Ruhe, mit brennendem Herzen und Tränen in den Augen, doch nichts passiert.
Man kann nichts ableiten. Man hat keine Sicherheit. Außer die (wenn man denn dran glauben will), dass Gott es schon richtig machen wird. Es gibt keinen Knopf. Keinen Hebel.
Wieder einmal muss ich mich damit begnügen, dass Gott souverän ist. Gebet bewegt Gottes Arm? Keine Ahnung. Definitiv nicht immer. Manchmal. Aber kann man dann sicher sein, dass das Ergebnis auf mein Gebet zurück zu führen ist? Nein.
Wieder ringe ich mit meiner Haltung dazu: Sich ausgeliefert fühlen oder sich hineingeben in Gottes Hände? Vertrauen ist mein Rettungsring, das weiß ich. Das Gespräch mit ihm unerläßlich. Sonst bin ich verloren in einem endlosen Meer von Fragen, Unsicherheiten und scheinbarer Willkür. Ich ertrinke in einem chaotischen Universum - ohne Gott.
Ich entscheide mich für den Rettungsring. Nicht nur, weil ich ohne echte Alternative bin. Sondern weil ich in der Vergangenheit damit gute Erfahrungen gemacht habe. Ich hoffe, er bringt mich und die betroffenen Personen ans rettende Ufer. Und währenddessen wünsche ich mir, dass die Wellen nicht zu sehr über mir zusammenschlagen.

Sonntag, 14. Juni 2009

Erste sichtbare Früchte

seines Wirkens erntet gerade unser Sohn Fabian, der zur Zeit im Rahmen seines Studiums Medientechnik ein Praktikum bei BibelTV macht.

Sein Beitrag über das DünenhofFestival (so ziemlich zum Ende der Nachrichten):
http://bibeltv-vod.ip-fernsehen.net/index.php?band=N4000189

Und sein Beitag über die Feier 61 Jahre Unabhängigkeit des Staates Israel in der Israelischen Botschaft Berlin (2. Beitrag):
http://bibeltv-vod.ip-fernsehen.net/index.php?band=N4000188

Freitag, 12. Juni 2009

Wende an, was du gelernt hast

Kreuzgang Kloster Loccum

Die Weser

Landschaften

Stift Fischbeck

Freilicht-Musical "Rats" in Hameln

Pause

Gott hat manchmal eine merkwürdige und überraschende Dramaturgie. Meine (geplante) Woche Pilgerreise hatte ihren Höhepunkt gleich am ersten Tag, dafür gab es einen Abbruch am fünften.
Dann kann ich ja mal gleich mit dem Ende anfangen: Nach vier in jeder Hinsicht guten Tagen war ich am fünften gerade bei strömendem Regen und heftigem Wind von Hameln aus auf dem Weg zu meinem nächsten, 20 km entfernt liegenden Etappenziel, als ich plötzlich stoppte, in mich ging, kurz überlegte und dann stehenden Fußes umkehrte, Richtung Bahnhof. Warum? Déjà-vu! Dauerregen und Kälte hatte ich doch letztes Jahr schon, das brauche ich wirklich nicht noch einmal! Die Entscheidung, umzukehren, war nicht ganz leicht, aber dennoch richtig. Ich habe dazu gelernt.
Und damit komme ich zum Anfang der Geschichte.
Am Sonntag machte ich mich per Bahn auf den Weg, in Wunstorf war "Endstation", und es ging nur noch per Überlandbus weiter bis Rehburg. Dann war auch da Schluss. Die letzten 7 km bis zum Kloster Loccum legte ich, wie sich das für einen Pilger gehört, zu Fuß zurück. Ich bezog mein Quartier im Pilgerhaus. Eine Überraschung wartete auf mich: Ein Chorkonzert (Kammerchor Ars Musica aus Hannover) sollte in der Klosterkirche statt finden.
Das mitzuerleben war für mich das tiefste geistliche Geschehen während der Tage. Aus zwei Gründen. Zum einen knüpfte Gott durch die Texte unmittelbar an meine letzte Pilgerreise an: Exakt die Verse, die damals so tief zu mir gesprochen hatten, wiederholten sich nun in vertonter Form: "Oh ihr alle, die ihr auf dem Weg vorübergeht: Merkt auf und seht, ob es einen Schmerz gibt, der meinem Schmerz ähnlich ist! ..." und später: "Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben ...".
Ich konnte es kaum glauben. Zwei Verse aus 'zig Tausenden der Bibel, genau die! Das war schon mal der Hammer. Als wäre nicht ein Jahr dazwischen gewesen!
Kurz vor der Pilgerreise hatte ich mich gefragt, unter welchem Motto sie stehen sollte. Welche Fragen habe ich denn eigentlich gerade? Auf dem Dünenhof Festival eine Woche zuvor war eine Liedzeile, die wir öfter sangen, bei mir hängen geblieben: " Ich lebe zur Ehre Gottes". Daran habe ich mich gerieben und sie warf Fragen bei mir auf. Lebe ich wirklich zur Ehre Gottes? Das Gefühl habe ich oft nicht. Und was heißt das überhaupt? Wie lebt man denn, damit es Gott zur Ehre gereicht? Ich nahm mir vor, diese Fragen mit auf den Weg zu nehmen und zu bewegen.
Das Konzert lief unter dem Titel "Vertrauen". Und während ich in der schlichten Kirche sitze und den Klängen lausche, spüre ich, das ist ein Thema, das zugleich eine Teilantwort auf meine Frage bietet. Wenn ich Gott vertraue, wirklich vertraue, gerade auch in dunklen Zeiten, wenn ich nicht ein noch aus weiß, wenn ich keinen Weg mehr sehe, wenn ich mich entscheiden muss, mich an ihn festzuklammern, und wenn ich selbst das nicht mehr kann, mich von ihm festhalten zu lassen - dann, ja dann lebe ich Gott zur Ehre. Misstrauen entzieht ihm Ehre. Vertrauen dagegen ehrt ihn. Denn er ist vertrauenswürdig.
Ich merke, dass diese Antwort anders ist, als ich sie erwartet hätte. Wieder dachte ich, ICH müsste etwas tun, ein angemessenes Leben Gott zur Ehre zu leben, vielleicht ein leuchtendes Beispiel für andere Menschen zu sein. Denkste. Gott kommt es darauf an, dass ich ihm vertraue, wohin mich mein Leben auch führt. So einfach. Und so schwer.
Was kann jetzt noch kommen auf dem Weg, nach diesem intensiven Anfang?
Was kam, waren einfach ein paar schöne Tage, wundervolle Landschaft, beeindruckende Kirchen und Klöster am Wegrand, ein Sonnenbrand, ein Schnupfen und immer wieder ein Satz, der in meinem Kopf auftauchte: "Wende an, was du gelernt hast."
Ich spüre, dass ich schöpfen darf aus dem, was ich in den vergangenen Jahren mit und durch Gott erfahren habe - über mich selbst und über ihn. Die mit Tränen säen ... tragen edlen Samen ... bringen mit Freuden Garben. Das ist wahr! Und ich empfinde große Dankbarkeit.
Am zweiten Tag treffe ich eine andere Pilgerin, und immer wieder mal überhole ich sie, dann sie mich, wir wechseln jedesmal ein paar Worte. Irgendwann sagen wir: Komm, lass uns ein Stück gemeinsam gehen. Wir tauschen unterwegs unsere Vornamen und unsere Lebensgeschichten aus. Wie einfach und unkompliziert das auf einem Pilgerweg ist! Es geht richtig zur Sache, bei uns beiden. Über meinen Glauben zu sprechen fällt mir in diesem Zusammenhang gar nicht schwer. Es gehört dazu, auch wenn ich spüre, sie kann damit nichts anfangen. Macht nichts, ich werfe einen Köder aus und brauche mir keine Gedanken darüber zu machen, ob sie ihn annimmt oder nicht. Das ist nicht meine Verantwortung! (Früher hätte ich mir viel mehr Sorgen darüber gemacht.)
Auch in anderer Hinsicht bin ich gelassener geworden: Ich mache eine Pause, wenn ich eine Pause brauche. Ich verweile an einem schönen Ort, ohne auf die Zeit zu achten. Ich gönne mir ein leckeres Mittagessen in einem Biergarten, umschwirrt von einer Schar erwartungsvoller Hühner, die auf ein paar Krümel Futter spekulieren. Ich höre auf meinen Körper. Ich mute ihm nicht mehr zu, als er verkraften kann. Und ich kehre um, als es Zeit ist umzukehren. Kein falscher Ehrgeiz mehr.
Zu Hause angekommen, erwartet mich ein Päckchen: Amazon hat mir "Die Hütte" von William Paul Young geschickt. Und ich habe drei Tage gewonnene Zeit, um es zu lesen! Wenn das kein perfektes Timing ist!

Samstag, 6. Juni 2009

Laufpass


Vorgestern habe ich Cordula im KH untersuchen lassen (alles ok.), gestern war noch nochmal wegen der heftigen Entzündung durch den Zeckenbiss beim Arzt (schönen Gruss von den norddeutschen Zecken, Ralf, ich hab 'ne fette Borreliose ;-)!). Der Witzbold ließ mal wieder einen seiner trockenen Sprüche mit todernstem Gesicht los: "Tja, müssen wir alles rausschneiden!" Mit mir kann er's ja machen. Auf jeden Fall hat er mir grünes Licht für meine Wanderung gegeben. Hiermit verabschiede ich mich also für eine Woche! Bis dann!

Donnerstag, 4. Juni 2009

Startklar


Morgen bringe ich meinen Schatz zum Flieger. Dann werden wir uns drei Wochen nicht sehen ... So lange waren wir in den 34 Jahren, seit wir uns kennen und lieben, noch nie getrennt. Aber ich bin gespannt auf die Zeit - wir werden sie sicher sehr unterschiedlich erleben. Das Alleinsein, der Umgang mit den körperlichen Herausforderungen, die geistliche Dimension des Weges, die Begegnungen mit Gott und mit fremden (für Hartmut anderssprachigen) Menschen. Bin stolz auf meinen Mann, dass er diese Tour wagt! Und am Sonntag geht's dann auch bei mir los. Gestern haben wir gemeinsam den Reisesegen von unserer Gemeinschaft empfangen. Was uns auch begegnen wird, Gott ist mittendrin.

Mittwoch, 3. Juni 2009

So war's

Das Heilige und das Profane liegt so oft ganz dicht neben einander - wie auch auf dem Festival.
Der Heilige Geist entzündete unsere Herzen - und eine Zecke entzündete mein Bein.
Aber der Reihe nach: Was ich diesmal ganz besonders spürte: Den Geist der Einheit. Trotz der Unterschiedlichkeit der Referenten/Referentinnen, was Persönlichkeit, geistlicher Hintergrund, Familienstand und Berufsfelder betraf, war allen eine gemeinsame Blickrichtung zu eigen: die auf Jesus, auf die Bedürfnisse der Menschen und auf die Situation der Gesellschaft.
Auch die Teilnehmer gingen sehr aufmerksam und freundlich miteinander um. Alles lief reibungslos und harmonisch. Gott hat wirklich Humor. Jahrelang hatten wir auf unseren Festivals mit Regen, Unwettern und heftigem Wind zu kämpfen. Ausgerechnet in diesem Jahr, wo unser Thema "sturmfest" hieß, schien die Sonne vom blauem Himmel. Trotzdem ein brandheißes Thema, das auf eindingliche, aber unaufgeregte Weise behandelt wurde.
Nach vier anstrengenden Tagen habe ich dann ab Montag mittag noch sechs Stunden Rezeptionsdienst gehabt. Und am Dienstag bin ich erst mal zum Arzt gegangen, weil die Entzündung durch den Zeckenbiss zunächst von der Größe eines Eurostückes auf die Größe eines Untertellers anwuchs, die zugleich schmerzte und juckte. Jetzt muss ich erst mal drei Wochen ein Antibiotikum nehmen. Blöd.
Hier noch ein paar Impresssionen:

Meine Familie an der Technik


alles wunderbare Menschen ...


"Die Band!!!"