Und wir Wähler? Wir sind es wohl auch.



Nur Wulf hat seine skin gerettet.

Außer Spaß und Blödelei auch Gedanken weitergeben und erfahren, die unter die Haut gehen, nicht abperlen, das Innere spiegeln ...
"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt."
"Es ist schwieriger, eine vorgefaßte Meinung zu zertrümmern als ein Atom."
"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind."
"Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können."
"Wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht verlieren kann, ist seelisch bereits tot."
"Raffiniert ist der Herrgott, aber boshaft ist er nicht."
Und sein Klassiker zum Schluss:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Ich denke an meine Kindheit. Keine Ahnung, wann ich zur Persönlichkeit geworden bin. Nur wenige Erinnerungen habe ich an meine Kinderzeit. Sie war aus meiner Sicht eher geprägt durch das, was von außen auf mich einwirkte und dem ich mich anzupassen hatte. Ich hatte wenig Möglichkeiten, umgekehrt selbst Einfluss auf meine Umwelt zu nehmen mit dem, was mich ausmachte. Ich wusste auch gar nicht viel von meinem eigenen individuellen Wesen und meinem eigenen Willen. Ich war als Kind extrem schüchtern und hatte wenig Selbstvertrauen. Es war nicht wichtig, was ich wollte. Wichtig war nur, das zu erfüllen, was andere von mir erwarteten. Mein Streben war es, möglichst unsichtbar zu bleiben.
Kein Wunder, dass ich mich noch heute manchmal frage: Wer bin ich eigentlich? Was ist wirklich meins und was nur Reaktion auf meine Umwelt und Mitmenschen? Erst in den letzten zwanzig Jahren entdeckte ich Dinge, die tatsächlich mir entsprechen. Aber es fällt mir nach wie vor schwer, sie so ernst zu nehmen, wie sie es verdienen. Es ist nicht leicht für mich, mich mit meinen Gedanken und Gefühlen „nach außen zu transportieren“, für andere transparent zu werden. Ich bin froh, dass mein Mann mir alle Freiheit läßt und mich darin unterstützt und fördert. Und Gott will sowieso, dass ich ich bin, nicht nur, weil er mich zu dem Zweck geschaffen hat, sondern auch weil das die einzige Chance bietet, dass er mit mir in Kontakt kommt.
Das Blogschreiben ist wohl eine (therapeutische?) Möglichkeit für mich geworden, mir selbst auf die Spur zu kommen. Wobei das eine wirklich wackelige Angelegenheit ist: Wann lehnt man sich zu weit aus dem Fenster in einem total öffentlichen Raum, und wann werden Inhalte zu banal, wenn man an der Stelle lieber etwas vorsichtiger ist? Eine Gradwanderung. Aber was ich im Lauf meines Lebens gelernt habe, ist, wie sehr ich von den (Lebens-)Geschichten anderer Menschen profitiert habe. Zu hören, was andere bewegt, bewegt mich auch. Das nenne ich Leben teilen. Und dem will ich mich nicht verweigern, sondern möchte mich selbst öffnen, damit andere Menschen auch von meinem Leben profitieren können.
Ach ja, Weihnachten haben wir auch gefeiert. Bescherung gab’s untraditionell am 25.12., als auch Sebo, Mareike und Minnie-Maus Sara eingetrudelt waren, und abends gab’s im Nichtraucherhaus Tobies aus Spaß für die Herren ein Pfeifchen und für die Damen Zigaretten oder Zigarillos.
Ein paar Highlights der Zeit: Sara, die das Winken neu für sich entdeckt hat und jedem, der das Zimmer betritt oder verlässt, ausgiebig und mit einem strahlenden Lächeln zuwinkt. Und auch noch, wenn jemand einfach nur ein paar Schritte zur Seite geht. Einfach herzerwärmend.
Zwischen den Jahren haben wir im Garten abends über offenem Feuer Käsewürstchen gegrillt, die Mareikes Gasteltern aus Finnland mitgebracht hatten. Das war richtig schön stimmungsvoll und hat Riesenspaß gemacht.
Silvester haben Hartmut und ich zu Zweit ganz ruhig verbracht, da unsere ursprünglich gedachten Gastgeber krank geworden waren. War aber auch gut so, denn ich musste bis abends arbeiten und war entsprechend geschafft.
Der Neujahrsmorgen gestern begrüßte mich mit wunderbar kalter klarer Luft und sternenübersätem Himmel, die Venus besonders leuchtend. "Der helle Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein." erinnerte ich mich an die berühmte Liedzeile. Im Moment habe ich keine Angst, keine großen Probleme. Aber wer weiß, was 2008 bringt ...
Minutenlang stand ich vorm Hotel und genoss diese besondere Stimmung, bevor ich an die Arbeit ging.
Später sagte ein fünfjähriger Knirps zu mir: "Ich wünsche dir ein neues Jahr!"
Danke! Das werde ich haben!