Freitag, 29. Juni 2007

In der schönsten Stadt der Welt ...


bin ich in den letzten Tagen zwischen Eimsbüttel und Barmbek gependelt und habe meine Kinder und mein Enkelkind heimgesucht. Bis auf das Wetter waren es rundum schöne Tage: Sara geknuddelt, Kuchen gebacken, Mareikes lebhafte und Sebos stille Art genossen, mit Schwiegertochter und Enkelin das Gewürzmuseum besucht, shoppen - allein und mit den anderen weiblichen Familienmitgliedern, die Autofahrten mit Annika genutzt, um mit ihr ein bißchen zu erzählen, Mareikes Geburtstag auf dem neuen schicken Balkon gefeiert mit ihnen allen und ihren ( und z.Tl. auch meinen) Freunden, Gespräche, Spaß ... Es tut mir wohl, dass ich einfach da sein darf und sie mich Teil ihrer Gemeinschaft sein lassen, obwohl ich so viel älter bin als sie. Das bedeutet mir viel und ist nicht selbstverständlich.
Besonders schön: Sara in meinen Armen eingekuschelt, wie sie mich anschaut und lächelt - das war einer der Höhepunkte.
Und dann nach diesen Tagen nach Hause zu kommen, wo mich Hartmut erwartet und wir uns wieder ganz neu aneinander freuen können, erzählen, nah beieinander ... Es ist schön, dass wir einander frei geben können, damit jeder für einige Tage eigene Wege gehen kann. Und richtig schön, dann wieder zusammen zu sein.
Heute habe ich ein Zitat gelesen:
"Dankbarkeit setzt die Fülle des Lebens frei. Sie macht das, was wir haben, zu genug und mehr. Sie verwandelt Verleugnung in Akzeptanz, Chaos in Ordnung, Verwirrung in Klarheit. Sie kann Essen zu einem Festmahl machen, ein Haus zu einem Heim, einen Fremden zu einem Freund. Dankbarkeit bringt Sinn in unsere Vergangenheit, Frieden in unser Heute und eine Vision für die Zukunft. "(Melody Beatty)
Das ist es, was ich gerade empfinde: Dankbarkeit.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Integration


Zur Zeit sind zwei größere Gruppen mit geistig und/oder körperlich behinderten Menschen bei uns im Hotel zu Gast. Schöne Sache. Nur ... Die Minderheit der Gäste sind jetzt Nichtbehinderte. Es ist also im Moment in diesem Umfeld "normal", behindert zu sein. Und das gibt Probleme. Mit den gesunden Gästen, wohlgemerkt - die sich beschweren über die Lautstärke, Präsenz, Manieren der Behinderten. An uns Mitarbeiter ist es nun, zu beschwichtigen, zu erklären, zu vermitteln, Verständnis zu wecken ...
Wir arbeiten hart an der Integration der Nichtbehinderten!

Montag, 18. Juni 2007

Seit Jahren schon will ich wissen ...

... wie die Generation unserer Kinder (so ca. zwischen 20 und 30 Jahren) tickt, wie sie denkt und fühlt. Ich habe sie und ihre Freunde öfter mal gefragt und so dies und das in stern und Spiegel gelesen. Alles wichtige Infos, die ich da bekam.
Aber den besten, umfassendsten und genialst formulierten Einblick habe ich in dem Internetforum www.futurefaith.de bekommen.
Ich ticke anders, klar, ich gehöre ja auch einer anderen Generation an, bin auch nicht mit allem einverstanden, wie's so läuft. Aber das ist mal 'ne Grundlage, um überhaupt was zu kapieren, auf der man sich verständigen kann, mit der man arbeiten kann. Absolut super!

3, 2, 1 ... meins!


Vor ein paar Tagen habe ich die Steuererklärungs-Software für das Steuerjahr 2006 von WISO bei ebay ersteigert und damit immerhin 10 € gespart.

Von meinem Urlaub trennen mich also nun noch außer ein paar Tagen Arbeit:

1. mein Anteil am BaföG-Antrag meines Sohnes, 2. der erneute Antrag des Kindergeldes zweier Kinder und 3. – ja, die Steuererklärung 2006, die bereits im Mai beim Finanzamt hätte sein sollen.

Erst wenn das alles erledigt ist, werde ich meine freien Tage so richtig genießen können. Ich hoffe also, dass das Päckchen Anfang der Woche kommt und ich mich an die gehasste Arbeit machen kann. Grrr!

Donnerstag, 14. Juni 2007

Baustellen ...



des Lebens oder so ähnlich wird eine Predigtreihe ab September in unserer Gemeinde heißen. Ich komme gerade vom Vorbereitungstreffen unseres Arbeitskreises Gottesdienst wieder und bin sehr beglückt über die vergangenen 2,5 Stunden.
Wir wollten Themen ansprechen, die jeden beschäftigen, Dinge, womit jeder zu tun hat, aber trotzdem nie recht fertig damit wird. Baustellen halt ...
Doch statt darüber zu reden, was "die Godi-Besucher" vielleicht brauchen, haben wir über unsere eigenen Baustellen geredet und waren total offen: Über Selbstzweifel, über Umgang mit Geld, über Charakterschwächen, über häufige Wutanfälle, über Chaosmanagement, über Sexualität (Ich weiß nicht, ob je in einem solchen AK über oralen Sex gesprochen wurde. Bei uns ja.)
Eines ist uns jedefalls total wichtig: Dass keiner von uns und keiner der späteren Zuhörer mit folgendem Spruch nach Hause geht:

Samstag, 9. Juni 2007

Gemischtes Wochenende

Mollige Frau zum Spiegel: "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?" Der Spiegel: "Geh doch mal weg, ich kann ja gar nichts sehen!"

Na, ja, nicht wirklich. Bin jedenfalls mal wieder auf Diät. Etappenziel: 5 kg. Immer eine mühsame Sache. Immerhin ist es zum Glück so heiß, dass sich der Appetit in Grenzen hält. Dafür habe ich mir einen Sonnenbrand beim Streichen des Wintergartens geholt. Übrigens auch eine Form von diätbegleitender Bewegung (statt Sport ...).

Bin super stolz auf mich, weil ich meine Angst vor der Höhe überwunden habe und seit zwei Tagen dabei bin, das Werk, das Annika und ich angefangen haben, jetzt allein zu vollenden. Immerhin ist der Wintergarten vier Meter hoch, der Schreck von Hartmuts Leitersturz ist noch nicht überwunden und es passieren solche Scherze, wie z. B. dass sich eine Spinne direkt neben meinem Gesicht abseilt oder so ein super-cooler Typ im Cabrio spaßeshalber mal eben kräftig auf die Hupe drückt, als er mich sieht, während ich in schwindelnder Höhe versuche, Haltung und Gleichgewicht zu bewahren. Von den - aber meist sehr wohlwollenden - Kommentaren vorbeigehender Nachbarn ganz zu schweigen. Ist halt schwierig, mit halb gedrehtem Oberkörper, Pinsel in der einen und Farbtopf in der anderen Hand ein bißchen Smalltalk zu machen ...

Na, ja, schätze, ich brauche trotz solcher Zwischenfälle nur noch 1,5 Tage. Dann erstrahlt diese hübsche Bäderarchitektur wieder in blendendem Weiß und hält dann hoffentlich noch ein paar Jahre durch.

Morgen am Sonntag werde ich mal - so wie sich's gehört - eine Pause einlegen und mir einen schönen Tag mit meinem Mann genehmigen.

Freitag, 8. Juni 2007

8.6.07: Ein roter Porsche ...


wurde diese Woche von Radio Hamburg an irgendeine Tussi verlost mit der Auflage, die Zuhörer voten zu lassen, ob sie ihn behalten darf oder ihn heute per Knopfdruck in einer Schrottpresse zu einem handlichen Metallwürfel zusammenstauchen wird.

8.6.07: Die Leutchen des G-8-Gipfels tun mal wieder eifrig so, als ob sie ernsthaft nach Lösungen gegen weltweite Armut und Umweltzerstörung suchen. Immer schön mit Gruppenbild!

8.6.07: Ich stehe auf einer hohen Leiter, riskiere dabei mein Leben und kratze alte Farbe von unserm Wintergarten ab, um ihn anschließend neu zu streichen.

8.6.07: Wieder werden heute 'zig tausende Kinder an Wassermangel, Unterernährung und leicht zu behebenden Kankheiten sterben.

Klar rege ich mich über diese unsensible Aktion von Radio Hamburg auf. Was für ein Zeitpunkt während des G-8-Gipfels! Okay, zu jedem anderen Zeitpunkt genau so ein Schwachsinn. Und natürlich ärgere ich mich schwarz über die leeren Versprechungen und Absichtserklärungen der Mächtigen dieser Welt. Und ja, es bedrückt mich, wenn ich von dem furchtbaren Elend der Menschen in Dritte-Welt-Ländern lese und höre. Aber was mache ich in der Zeit? Ich versuche, einen 110 Jahre alten, unter Denkmalschutz stehenden Wintergarten vorm Verfall zu retten. Ist das angemessen?

Ich weiß es nicht. Ich bin ratlos.

Und dann lese ich im stern von anderen „G 8“, den „Guten 8“, Männer und Frauen, die etwas tun gegen Armut, für die Umwelt, gegen Krankheit, für Frieden und Demokratie. Acht Leute, die nicht bei verbaler Unzufriedenheit stehen geblieben sind. Die was eingesetzt und riskiert haben für andere. Das sind für mich lebendige Hoffnungszeichen, die mich anspornen und mir Mut geben. Und ich bete nur, etwas hilflos, aber aus vollem Herzen: „Gott, segne sie über alle Maßen und lass ihre Arbeit erfolgreich sein!“

Dienstag, 5. Juni 2007

Shopping


über sechs Stunden lang mit meiner Tochter - phantastisch! Heute an meinem ersten freien Tag nach gefühlten sechs Wochen Arbeit (es waren nur sechs Tage) sind wir nach Bremerhaven gefahren und haben buchstäblich sämtliche Läden unsicher gemacht und unglaublich viel Spaß dabei gehabt. Mit Annika kann man Pferde stehlen! Und in manche peinliche Situation geraten. Wenn sie z. B. in einem Möbelgeschäft in der Haushaltswarenabteilung mal eben fünf Eieruhren stellt und sich dann schnell in eine andere Etage begibt, um außer Reichweite zu sein, wenn der Spaß losgeht. Oder auf einem Parkplatz vor lauter Lachen nicht mehr gerade einparken kann (wir hatten gerade wieder einen unserer berühmten Lachanfälle, bei dem wir uns einfach nicht mehr einkriegen konnten).
Sie hat in mindestens 12 Umkleidekabinen sommerliche Bikinis und kurze Hosen anprobiert und schließlich auch tatsächlich welche gekauft! Wir haben Geburtstagsgeschenke besorgt, in Buchläden gestöbert und im Café unseren müden Beinen eine Pause gegönnt.
Es war ein total schöner Tag und wir haben ihn in vollen Zügen genossen. Mit Annika unterwegs fühle ich mich richtig jung!

Freitag, 1. Juni 2007

Masoch(r)ist ?

Was soll das Leid auf der Erde? Warum läßt Gott all diesen Jammer und das Elend zu? Warum läuft auch mein Leben, obwohl ich zu Gott gehöre, selten rund, warum muss ich üble Erfahrungen machen und leiden und trauern und feststecken und verzagen und versagen und ...?

„Schmerz und Enttäuschung scheinen der Preis zu sein für Vertrauen und nahe/intime Beziehungen.“ schrieb mir ein Freund. Genau das ist meine Erfahrung. Die Tiefe des Lebens läßt sich offensichtlich nicht ausloten ohne Schmerz. Ohne Leid bekomme ich von der Fülle des Lebens nur sehr wenig mit. Meine Erfahrung jedenfalls. Sind wir Christen Masochisten? Ich hoffe nicht. Wir haben genau so wie Menschen, die Gott nicht kennen, den an sich gesunden Impuls, vor allen negativen Gefühlen und Erlebnissen zu fliehen.

Aber trotzdem - für mich wichtige Erfahrungen, die mich wirklich weiter gebracht haben, waren immer mit Leid verbunden. Mit dem Gang/dem Stolpern durch Tunnel oder Wüste. Mit Durststrecken und steinigen Wegen. Mit Angst und Ungewissheit und Zweifel. Und mit Enttäuschung. Weil Ent-täuschung notwendig ist, mich von falschen Vorstellungen zu lösen. Um überflüssigen Ballast los zu werden. Schmerz und Leid haben oft reinigende Wirkung. Weisen auf's Wesentliche hin.

Ich mag's nicht. Wer schon? Nur manchmal – nicht immer - zeigt sich der Wert solcher Erfahrungen. Wenn man reflektiert lebt und die Dinge sehr bewußt angeht und verarbeitet, wenn man nicht zuläßt, dass einen die Umstände bitter und hart werden lassen (mit Gottes Hilfe), dann stehen die Chancen sehr gut, dass man als ein anderer, besser für das Leben vorbereiteter Mensch daraus hervorgeht. In der Schwäche liegt die Stärke ... Könnte man stundenlang drüber nachdenken.