Montag, 11. Januar 2010

Gegen den Winterblues



Die Weihnachtsdeko ist abgenommen und im Keller verstaut. Nur mein großer Kürbis, der - inzwischen tiefgefroren - von der letzten Herbstdeko noch auf unserer Eingangstreppe steht, sieht mit seinem leuchtenden Orange inmitten von Grau und Weiß etwas deplatziert aus. Die Silvestergäste des Hotels sind herzlich verabschiedet, der Jahreswechsel vorbei, vor uns jede Menge Winterwochen ohne Highlights. Nicht einmal Daisy ist bei uns aufgetaucht. Tristesse vorprogrammiert? Ich versuche jedenfalls, diese jährlich wiederkehrende Hürde mit bewährten Mitteln zu überspringen: frisches Obst in fast jedem Zimmer, ein MacDonalds-"Fly In" für Vögel vor unserem Küchenfenster zum Beobachten, Spaziergänge trotz Kälte, Zweisamkeit bei Kerzenlicht und Kaminfeuer, viel Arbeit und jede Menge schöner Bücher. Gerade habe ich einen der besten Krimis der letzten 15 Jahre gelesen: "Die Shakespeare-Morde". Alles drin, was ein guter Krimi haben muss - ein geheimnisvolles Rätsel, dem die Protagonistin auf die Spur zu kommen versucht, ein Mörder, dessen Identität bis zum Schluss ungeklärt bleibt, höchste Spannung und Nervenkitzel, eine Liebesgeschichte und "nebenbei" jede Menge Hintergrundinfos über Shakespeare, sein Leben, seine Werke und seine Zeit, alles sehr intelligent miteinander verflochten. Einfach Klasse.
Außerdem habe ich gerade Fabians Bachelor-Arbeit Rechtschreibkorrektur gelesen. Der spannende Titel: "Analyse des Workflows zur Bearbeitung von Standard Definition TV unter Berücksichtigung der Zeilensprungverfahren". Da steckt von Fabian jede Menge Fleißarbeit, Experimente und Tests drin und wurde in Hamburg, Emden und Cuxhaven erstellt. Ich versteh rein gar nichts, aber bei den Wörtern, die ich kenne, kann ich immerhin die deutsche oder englische Rechtschreibung anwenden. Morgen geht sie in Druck, übermorgen wird sie abgegeben. Juhuu! Wieder geht ein Kapitel Tobies-Geschichte zu Ende.
Na ja, man muss sich über die Wintermonate zu helfen wissen. Über Besuch freue ich mich übrigens auch.

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