Freitag, 24. Oktober 2008

Ich wusste es schon immer ...

... mein Mann ist der Heimwerkerkönig!


Heute hat er es unter Beweis gestellt. Unser Baumarkt am Ort hatte heute wegen Neueröffnung einen Wettbewerb gestartet. Den ganzen Tag über hatten sich Männer und vereinzelt auch Frauen an die Aufgabe gemacht, sechs Holzplatten plus 16 Schrauben mit Hilfe eines Akkuschraubers zu einem Kästchen zu verbinden. Es ging auf Zeit. Kurz vor Feierabend bummelten wir an dem Stand vorbei und Hartmut meinte: "Daran versuche ich mich auch mal!" Zielgerichtet legte er los. Die bisherige Bestzeit von 2:50 Minuten verkürzte er auf 1:50 Minuten! Zehn Minuten später hielt er als Tagessieger seinen Preis in den Händen: irgend so eine BOSCH-Schneidemaschine.
Aber um es klar zu sagen: MEIN Mann sieht trotzdem gut aus!

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Blick ins Innere

Gestern hatte ich das Privileg (wenn auch aus keinem schönen Anlass), einen faszinierenden Blick auf mein eigenes Herz werfen zu dürfen. Meine Herzkatheteruntersuchung konnte ich auf einem Monitor mitverfolgen. Durch das Kontrastmittel, das mir gespritzt wurde, beobachtete ich meinen Muskel pulsieren und die fein verästelten Herzkranzgefäße aus verschiedenen Blickwinkeln.
Dieses wunderschöne Bild in seiner Tiefe, Feinheit und Dreidimensionlität erinnerte mich an andere Bilder - von Korallenriffen oder an Fotos aus dem Weltall. Wenn man so etwas sieht, muss man doch einfach an einen genialen Schöpfer aller Dinge glauben!

Montag, 13. Oktober 2008

Herzensangelegenheiten

Heute habe ich in dem Losungsbuch schon mal den Text für morgen (dem Tag meiner OP) gespickt. Da steht: "Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibet nicht."
Klasse! Soll ich das nun ermutigend oder beunruhigend finden? Dass wir Menschen aber auch immer dazu neigen, in die Zukunft sehen zu wollen! Dazu ist der Losungstext nicht gedacht, das weiß ich ja. Und das habe ich jetzt davon!
Trotzdem - der Satz bestärkt mich in dem, womit ich mich in den letzten Tagen intensiv auseinander gesetzt habe. Nämlich: Was ist, wenn ich unter der OP sterben sollte? Der Arzt versicherte mir, dass in nur einem von 2.500 Fällen es bei dieser OP zu bedrohlichen Zwischenfällen kommt. Kann ja sein, aber das schließt nichts aus. Und so habe ich begonnen, ein wenig mein Leben zu durchleuchten und bin auf zwei Sachen gestoßen, die sich in einem offenen Prozess in mir befinden. Die habe ich mit Gott besprochen, ihm überlassen und bereinigt.
Gestern haben Hartmut und ich eines unserer Frühstücksgespräche über den Tod gehabt. Das war sehr gut und wichtig. Später gingen wir in den Gottesdienst und sangen : "Ich will den Herrn loben, so lange mein Herz schlägt ..." Wie anders nimmt man jetzt solche Sätze wahr! Trotzdem, es bleibt: Ich fühle mich geborgen und bin gelassen.

Samstag, 11. Oktober 2008

Merkwürdig

Heute war ich auf dem Weg zum Friedhof, um zum 81. Geburtstag meines Vaters Blumen auf sein Grab zu legen, als vor mir ein Auto mit dem Kennzeichen CUX - RM 28 fuhr. Das war jahrelang das Kennzeichen meines Vaters gewesen - RM für seine Namensinitialen und 28 für das Geburtsjahr, das er angab, als er '45 in russische Kriegsgefangenschaft geriet. In Wirklichkeit war er im Jahr '27 geboren worden - er hoffte damals, indem er sich ein Jahr jünger machte, Schonung zu erfahren. Dieses Erlebnis hatte ihn so geprägt, dass er später das Datum als Auto-Kennzeichen wählte.
Nun fährt ein anderer damit herum. Es berührte mich schon merkwürdig, dass ich es gerade auf dem Weg zu seinem Grab sah.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Hauptsache gesund?

Aus gegebenem Anlass möchte ich den oben so oft zitierten Satz mal kommentieren.
Ich habe immer schon eine leichte Gänsehaut bei diesem Satz bekommen, weil ich ihm einfach nicht zustimmen kann. Sicher ist Gesundheit ein kostbares Gut, und ich lerne immer mehr, auch aus eigener leidvoller Erfahrung, dass es sie zu schützen und zu pflegen gilt und dass man sich hüten sollte, sie mit Füßen zu treten oder unachtsam mit seinem Körper umzugehen, wie ich es - leider - in der Vergangenheit getan habe. Aber die Hauptsache? Nein!
So belastend Krankheiten sind - niemals werden sie mich psychisch so beeinträchtigen wie es andere schwierige Umstände in meinem Leben täten. Gesunde Beziehungen sind mir z. B. viel wichtiger als ein gesunder Körper. Freunde. Werte. Im Reinen sein mit Gott. Aufstehen dürfen, wenn man auf die Nase gefallen ist. Vergebung erfahren, wenn man daneben gelegen hat. Selber Frieden machen mit denen, die mich verletzt haben.
Und wie muss so ein Satz auf Kranke und Behinderte wirken? Werden sie da nicht verbal verdammt, durch ihre Beeinträchtigungen ein Leben zweiter Klasse zu führen? Ist es in Wirklichkeit nicht viel schlimmer, in kaputten Familien zu leben oder sich womöglich einsam zu fühlen ? Hauptsache gesund? Auf keinen Fall!
Ich jedenfalls gehe einigermaßen gelassen nächste Woche ins Krankenhaus, um mich einem kleinen Eingiff zu unterziehen, der notwenig wird, weil ich mich seit einigen Wochen gesundheitlich stark eingeschränkt fühle. Ich habe Familie! Ich habe Freunde! Ich bin in Gottes Hand. Ich bin geborgen. Was auch immer wird ...