Donnerstag, 31. Dezember 2009

Das Beste kommt zum Schluss ...

Mareike mit Miia

Am vorletzten Tag dieses Jahres hat unsere zweite Enkeltochter Miia (finnische Schreibweise von Mia) eine vorbildliche Unterwassergeburt hingelegt und ihre Eltern, ihre Schwester Sara und uns als Großeltern glücklich gemacht. Heute sind wir schnell nach Hamburg gefahren, um dieses kleine Wunderwerk zu bestaunen. Einen besseren Jahresabschluss kann man sich gar nicht denken!


... und die stolzen Großeltern


Montag, 7. Dezember 2009

Ehe uns das Feuer ausgeht ...


"Wenn zwei Menschen eine Ehe miteinander haben, eine wirkliche Ehe, dann findet etwas statt, was aller Logik und Vernunft zu widersprechen scheint. Indem sie sich begegnen, wird ein Neues aus ihnen, ein sehr Merkwürdiges, das mehr ist und anders als eine bloße Zusammenfügung von zwei Individualitäten. Wie in einem Kunstwerk so ist auch in der Ehe unbegreiflicherweise die Ganzheit mehr als die Summe der Teile. ... Die Eheleute versuchen, mit den armen, endlichen und unvollkommenen Zeichen und Formen der Erdenwirklichkeit etwas Überwirkliches, Unendliches und Ewiges darzuleben. Eine Ehe ist erst dann eine Ehe, im eigentlichen Sinn des Wortes, wenn sie zu einer Einübung, zu einem irdischen Abbild der menschlichen Hingabe an Gott wird ... aber nicht theoretisch-schwärmerisch, sondern wirklich, leibhaft und verbindlich." Manfred Hausmann

Ich mag diese altmodisch anmutende Beschreibung Manfred Hausmanns einer Ehe. Immer mal wieder fragen wir uns, ob das Gelingen unserer Ehe Gnade und Geschenk, harte Arbeit oder Zufall ist. Letzteres schließen wir aus. Sehr wahrscheinlich eine Zutatenkombination aus den beiden erstgenannten – gewürzt mit viel Freude aneinander, einem guten Schuss Dankbarkeit, einer kräftigen Prise Humor und einem gehäuften Löffel voll Toleranz. Und dennoch haben wir es dem überaus fleißigen Wirken des eigentlichen Künstlers und Ehestifters zu verdanken, dass unsere Verbindung seit genau heute dreißig Jahre Bestand hat – und nicht nur Bestand hat, sondern eine tiefe Freude ist.
Zu diesem Anlass haben wir uns ein Geschenk gemacht: Ein von Hartmut selbstgebauter Kamin, versehen mit unseren selbst geschnitzten Initialen und einer Jakobsmuschel - das auch für uns so bedeutsame Symbol aller Pilger, die unterwegs sind auf ein heiliges Ziel zu. Leider ist es nur ein Gelkamin, zu mehr reicht unser Budget nicht, aber immerhin ist er tauglich für ein wärmendes echtes Feuer im trauten Heim.

Sonntag, 29. November 2009

In fünf Stunden um die ganze Welt

Am letzten Donnerstag haben wir mit unserem 50-Leute-Team vom Dünenhof einen Betriebsausflug nach Bremerhaven gemacht - zuerst Hafen besichtigt und dann das Klimahaus. Das war absolute Spitze mit für mich einigen sehr emotionalen Momenten.
Dort vollziehen die Besucher eine Reise nach, die der Ideengeber für dieses Erlebnismuseum selbst unternommen hat, und zwar einmal entlang auf dem 8. Längengrad 34" rund um die Welt. Von Bremerhaven geht es in die Schweizer Alpen, in die Gluthitze der Sahelzone, weiter südlich in den Regenwald Kameruns, übers Meer in die Antarktis, dann in die Südsee, nach Alaska und schließlich nach einem kurzen Stopp auf einer Hallig im Wattenmeer zurück nach Bremerhaven. Die Klimazonen sind 1:1 umgesetzt - man friert und schwitzt, tastet sich durch den dunklen Dschungel, und spürt die Luftfeuchtigkeit, geht über Schnee und Eis, spürt den Wüstensand unter den Füßen, überquert wackelige Hängebrücken über Schluchten, taucht ein in die Südsee mit ihrer bunten Unterwasserwelt, riecht die frischen Gräser und das Heu auf der Alm und landet über eine Himmelstreppe sogar in den Weiten des Universums. Man setzt sich in einen Iglu und ist mit den Inuits über Screen verbunden, lauscht ihren Geschichten vom Walfang und dem Wandel der Zeit. Oder man kriecht in eine afrikanische Hütte und schaut den Dorffrauen beim traditionellen Tanz zu. Ja Afrika... da habe ich mich besonders lange aufgehalten, um in Gedanken bei meiner Tochter zu sein, die gerade im Kongo ist. Mehr als einmal kamen mir die Tränen. Nicht nur ihretwegen... Viel stärker als jemals zuvor habe ich wahr genommen, dass wir Menschen auf unserem Planeten alle in einem Boot sitzen. Ich fühlte mich verbunden mit ihnen - jeder versucht doch nur, zu leben, manchmal zu überleben. Und doch sind da so viele zerstörerische Dinge am Werk - Klimawandel war ein großes Thema, Ausbeutung, Umweltzerstörung, aber auch Krieg. Aber es wurden auch Perspektiven aufgezeigt, Hoffnung geweckt. Besonders schön fand ich die vielen wunderbaren Zitate, die immer wieder mal auftauchten. Ich kann jedem nur empfehlen, dieses interaktive "Museum" einmal zu erleben - man braucht aber sehr viel Zeit dafür. In den fünf Stunden, die wir da waren, habe ich trotzdem nicht alles sehen und ausprobieren können. Aber mehr hätte ich auch nicht verkraftet.
Danach sind wir alle zu einem tollen Mexikaner gegangen - Cocktails und ein Drei-Gänge-Menü. Dazu haben uns gewissermaßen unsere Hotelgäste eingeladen, denn alles wurde von ihren Trinkgeldern eines ganzen Jahres bezahlt.
Ein total schöner Tag. Leider geben die Bilder nicht im Entferntesten die wirkliche Stimmung wieder.

Im Regenwald
Zitate
im Universum

und beim Mexikaner

Samstag, 14. November 2009

Da hab ich doch ...

ohne weiter nachzudenken, im letzten Post die Abwandlung einer Redewendung benutzt, die ich mit meinen Freunden in meiner Jugend sehr häufig verwendet habe, z.B. wenn uns langweilig war oder wir Lust auf irgendeinen Unsinn hatten: " Gehn mer Tauben vergiften im Park ..." - die Zeile eines sehr bösen Liedes des Kabarettisten Georg Kreisler aus dem Jahr 1958 (meinem Geburtsjahr). Kennt den überhaupt noch jemand? Was einem alles so im Gedächtnis haften bleibt ... merkwürdig. Hab ich vorher schon jahrelang nicht mehr dran gedacht, und plötzlich steigt so ein Satz aus den Tiefen des Unterbewussten ans Tageslicht. Hier ist der ganze Text, in modernerer Fassung von "Die Kassierer".

Donnerstag, 12. November 2009

Sara mischt Cuxhaven auf ...


Seit Montag ist es gaaaar nicht mehr langweilig bei uns! Sara hilft beim Kochen ...


und fährt Auto mit dem Hund ...


und spielt ...


und ruht sich genau 2 Minuten aus ...

und geht Enten vergiften - ähh, Enten füttern im Park ...


und macht Oma schick.


Alle Tiere schlafen schon ...


nur Sara nicht!

Sonntag, 8. November 2009

Ein kongolesisches Baby mit nordischem Namen


und andere merkwürdige Geschichten ...

Nach Tagen ohne Verbindung zu Annika, die zunächst im tiefsten Busch Kongos gelandet war, endlich ein verständliches Telefonat. Sie erzählte von ihrer Arbeit auf einer Entbindungsstation in Aru, und sie berichtete, dass die Mutter des ersten Babys, dem sie das Vorrecht hatte, auf die Welt zu helfen, dem Kind ihren Namen – Annika - gegeben hatte. Unsere Tochter meinte zwar (in ihrer manchmal sachlich-nüchternen Art), dass das nichts „Besonderes“ sei, weil die afrikanischen Frauen die Gewohheit hätten, ihre Kinder immer nach dem zu benennen, was ihnen gerade in ihrer Situation über den Weg läuft.

Aber mich hat diese Begebenheit zutiefst berührt und einen Gedanken- und Emotionensturm in mir ausgelöst. Denn mit der Vergabe des Namens an unsere Tochter ist eine kleine Geschichte verbunden. Mein Mann und ich hatten vor ihrer Geburt nach langem Überlegen zwei Namen zur endgültigen Auswahl ausgesucht: Wenn das Baby ein Mädchen und dunkelhaarig wie seine Mutter würde, sollte es Sara heißen, wenn es blond wie sein Vater und seine Brüder werden würde, sollte es den Namen Annika (Nordische Form von Anna = Liebreiz, Anmut, Gnade) bekommen.

Es wurde eine Annika. Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn Jahrzehnte später bekamen wir eine Enkeltochter namens – Sara! Diesen Namen hatten unsere Schwiegertochter und unser Sohn für ihre Tochter ausgewählt, obwohl sie unsere Geschichte gar nicht kannten! Mir bedeutet das sehr viel, weil es zeigt, dass viele Geschichten, ganz ohne unser Dazutun, einfach weiter gehen.

Und nun ist ein Name, über den wir uns so viele Gedanken gemacht hatten, an ein kleines afrikanisches Baby weitergegeben worden. Ein kleines Stückchen unserer Geschichte ist nun in einen anderen Kontinent, in eine andere Kultur, in eine andere Familie hinein gewoben worden. Wie wunderbar ist das denn?!!

Ich muss daran denken, dass mein Mann und ich genau in der Mitte einer Fünf-Generationen-Folge stehen. Zwei meiner vier Großeltern und drei von Hartmuts Großeltern habe ich noch kennen gelernt. Und natürlich unsere Eltern. Und nach uns unsere Kinder und unser Enkelkind, und bald kommt ein zweites dazu. Und wir mittendrin – Abkömmlinge zweier ganz unterschiedlicher Familien, die allein durch ihr Zusammensein ein neues Kapitel von Gottes Geschichtenbuch aufgeschlagen haben.

Wie viele Möglichkeiten hat Gott doch, Geschichten zu erzählen, ohne dass die Protagonisten ihre eigene Bedeutung darin überhaupt mitbekommen! Die Frau am Jakobsbrunnen hat es sich sicher nicht erträumen lassen, dass ihre Sehnsucht nach Angenommensein so viele Menschen berühren würde. Oder hat sich Zachäus vorstellen können, dass nach allem Mist, den er gebaut hat, seine Selbsterkenntnis und Ehrlichkeit für viele Leute ein positives Beispiel für einen gelungenen Neuanfang sein würde? Oder hätte Petrus sich in seiner impulsiven und aufbrausenden Art erträumen können, der Fels zu werden, auf dem Gott seine Kirche baut?

Geschichten, die Gott durch uns schreibt, sind uns in den seltensten Fällen bewusst – egal, ob das durch unser Sein, unser Handeln oder unsere Nachkommen geschieht. Und das ist sicher auch ganz gut so, denn wir neigen dazu, schnell überheblich zu werden. Wir sind eingebunden in Gottes Pläne, die größer sind als unsere eigenen und die über uns selbst hinaus gehen - in die nächste Generation, in Menschen, denen wir begegnen, manchmal sogar in fremde Länder. Obwohl wir doch "nur" ein kleines Rädchen im Gefüge dieser Welt sind, werden wir doch die Weichen neu stellen und den Verlauf der Geschichte ändern, allein durch unser Dasein. Das ist ein Gedanke, der mir Spaß macht, mich ermutigt und mich staunen läßt. Und zugleich ist das eine Herausforderung. Denn ich möchte so gerne nicht nur durch mein Sein, sondern auch durch bewusstes Handeln positive Zeichen setzen. Frieden, Geduld, Liebe, Hingabe, Annahme, Vergebungsbereitschaft und Versöhnung – danach sehne ich mich und danach hungert die Welt. Da könnte man doch einen Unterschied machen ...

Sonntag, 11. Oktober 2009

Drei Männer und ein Baby ...

waren gestern auf Technik-Tour in HH, während ich die Zeit nutzte, um mal wieder in der Hamburger Kunsthalle vorbei zu schauen. Zu ihr habe ich eine besondere Beziehung, weil hier viele der Gemälde hängen, die ich bereits als Kind durch ein kunstgeschichtliches Buch - mit Beispielen aller bedeutenden Künstler quer durch die Jahrhunderte - kennengelernt hatte. Dieses Buch stand im Regal meiner Eltern, und ich habe es eine zeitlang täglich angeschaut. Für mich war es die Eingangstür zur Kunst, und ich konnte mich nicht satt sehen an den Bildern.
Jetzt stehe ich vor den Originalen, und diesmal packt mich besonders "Das Eismeer" von Caspar David Friedrich. Die schräg in die stählerne Bläue des Himmels stechenden Eisschollen, die Unerbittlichkeit der weiten Kälte, aus der es kein Entrinnen gibt. Ich kann mich noch gut an den Schock erinnern, als ich als Kind auf dem kleinformatigen Bild - zwischen den Eismassen eingekeilt - plötzlich das gekenterte Schiff entdeckte. Die Grausamkeit dieses Todes erschreckte mich damals zutiefst. Auch heute hat das Bild für mich nicht an Wirkung verloren.
Ein anderes, sehr viel lieblichesres Bild aus dem Buch meiner Kindheit befindet sich ebenfalls in der Kunsthalle: "Der Morgen" von Philipp Otto Runge. Damals wusste ich noch nichts von Symbolen - und doch spürte ich, dass das Baby da auf dem Boden liegend, von der Sonne bestrahlt, genau da hingehört, sich "richtig" anfühlt, ein Bild, das Neuanfang und Hoffnung ausstrahlt - genau das Gegenteil von dem "Eismeer".
Jedenfalls verbrachte ich drei ausgefüllte Stunden dort und gönnte mir anschließend einen Kaffee im Balzac. Auch diese Atmosphäre liebe ich: intensiver Kaffeeduft, dunstige Wärme durch die regendurchnässte Kleidung, Musik, dichtgedrängt viele junge Leute an den kleinen Tischen. Mit einem Schlag habe ich den Altersdurchschnitt deutlich angehoben. Dann noch einen Sessel in einer Ecke am Fenster ergattert, gelesen und ab und zu auf die Gesprächsfetzen links und rechts neben mir gehört: "... da wird dann nicht mehr intubiert". Vielleicht ein Medizinstudent. Sein Nachbar erzählt empört von seinen Erfahrungen als Patient: "Warum wird man nach drei Tagen zu einem Einlauf gezwungen?" - Die junge Frau neben mir zu ihrer Freundin: "Wie hältst du diese Enge nur aus? Ich musste mir noch nie ein Zimmer mit jemandem teilen!". Ich stelle mir dann immer die Geschichten hinter den Wortfetzen vor. Vielleicht lieben es daher so viele Schriftsteller, in Cafés zu arbeiten. Man bekommt wohl eine Menge Anregungen.
Dann zweieinhalb Stunden Rückfahrt nach Cuxhaven, viel Zeit für Hartmut und mich, zu erzählen. Stippvisite in einer Großstadt: sehr schön. Noch schöner, wieder nach Hause zu kommen.

Freitag, 9. Oktober 2009

Stoff


Es hat jahrelange Überzeugungsarbeit gekostet, meiner Familie und Freunden zu vermitteln, dass man einer Buchhändlerin ruhig Bücher schenken darf. Tatsächlich wurde von Jahr zu Jahr die Hemmschwelle niedriger, und in diesem Jahr kann ich vollen Erfolg verbuchen - verbuchen im wahrsten Sinn des Wortes ;-) : Ich habe zum Geburtstag Ende Septemeber sieben (7!) wunderbare spannende und interessante Titel und einen Büchergeschenkgutschein bekommen! Jetzt bin ich erst mal versorgt - für so ca. drei Wochen.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Langsamer Abbau des Sommers

Seit 14 Tagen laufe ich täglich meine Strecke an der Elbe entlang. Zunächst war da noch buntes Sommertreiben: Strandkörbe, Fahrradfahrer, spielende Kinder, Schwimmer, Cafébesucher, Spaziergänger. Dann kamen Kräne und Arbeiter. Stück für Stück, Tag für Tag wurden die bunten Fahnen, die roten Zeltdächer der Container-Kioske, Umkleideräume und WC-Anlagen, die Stühle und Tische der Cafés, die Strandkörbe, die große Leuchtturmrutsche und schließlich die Container selbst demontiert und abgeräumt.
Statt lebhaftem Treiben nun wieder Einsamkeit und Stille. Statt Lachen und Schreien Ruhe. Statt bunter Farben wohltuendes Grün und das Blau des Wassers. Nun gehört der Strand wieder den Cuxhavenern. Und ich bin im Herbst angekommen.

Dienstag, 22. September 2009

Just do it

Gordon MacDonald-Tagung am letzten WE. Ich spüre: Es muss sich was ändern bei mir. Zwei Vorsätze gefasst (ach, mal wieder!!) – regelmäßiger geistliches Tagebuch führen und Sport treiben. Etwas tun für Geist und Körper.

Heute morgen sitze ich vorm Rechner, starre auf den noch leeren Bildschirm – und auf einmal steigt eine maßlose Wut in mir auf. Ich stoße die Tastatur vor mir und den Stuhl hinter mir weg, springe auf, ziehe meine Sportschuhe an und renne los. Renne in einer mir ungewohnten Geschwindigkeit – einem Kugelblitz gleich – zu meinem Zufluchtsort, der Bucht. Ich laufe und laufe, in mir brodeln durcheinander Trauer und Zorn und Konfusion über ein paar Dinge in meinem Leben, die grade nicht gut laufen, wie ein gefährlicher und schlecht schmeckender Cocktail. Und es gibt niemandem, dem ich dafür die Schuld geben kann. Nur mir. Nur mir. Ich bin schuld.

Ich laufe blicklos weiter, ignoriere Jogger, Hunde, Schiffsverkehr. Und langsam spüre ich, dass meine Gefühle wie ein dünnes Rinnsal meinen Körper verlassen und in die Elbe laufen. Und die Elbe trägt sie ins Meer. Hat Gott nicht versprochen, meine Sünden ins äußerste Meer zu werfen?

Als ich nach einer Stunde wieder zu Hause bin, fühle ich mich angenehm leer. Wie nach einem Wadenkrampf, wenn man endlich wieder schmerzfrei ist.

Warum warte ich darauf, dass gute Erkenntnisse vom Kopf ins Herz rutschen, bevor ich sie in die Tat umsetze? Das ist einfach Unsinn. Das gelingt nie. Da warte ich oft lange und vergeblich. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Wort ist Tat. Vom Kopf direkt in Hände und Füße. Das Herz kommt schon nach, wenn es die guten Ergebnisse sieht. Nicht warten – tun.

Donnerstag, 17. September 2009

16,66 % aller Männer


vergessen auf Reisen persönliche Gegenstände - will man meiner kleinen Statistik glauben.
Von 42 Männern einer Wochenend-Männertagung haben immerhin 7 (sieben!) Kleidung, Bücher und anderes auf ihren Zimmern bei Abreise liegen gelassen. Was sollen wir hieraus schließen? Sind Männer vielleicht besonders vergesslich? Oder sind sie es gewohnt, sich beim Packen zu sehr auf ihre Frauen zu verlassen?
Immerhin ist inzwischen alles eingetütet und an die rechtmäßigen Besitzer zurück geschickt worden.

Ich kann Adam und Eva gut verstehen ...

... denn frisches Obst zu pflücken ist einfach unwiderstehlich. Für mich zum Glück ohne Folgen: Unsere Ernte im September. Besonders freue ich mich über den vor fünf Jahren von unseren lieben Weggemeinschafts-Freunden geschenkten und eingepflanzten Pflaumenbaum, der dieses Jahr erstmals so reich trägt!



Freitag, 21. August 2009

Bügelfrei!


Endlich mal 'ne sinnvolle Erfindung! ;-)

Sonntag, 16. August 2009

Sie ist weg - weg!


Das waren die körperlich und emotional anstrengendsten zehn Tage, die ich seit langem erlebt habe. In dem ganzen (wirklich schönen) Trubel der Besuche, dem Einkaufen, der Vorbereitung der Mahlzeiten, der Party, dem Spielen mit dem Enkelkind, "nebenbei" meiner Arbeit im Hotel war es kaum möglich, sich angemessen von Annika zu verabschieden. Ein paar Umarmungen schnell zwischendurch, ein Gebet, ein Segen, ein "Wir lieben dich" am letzten Tag, das war alles. So vieles musste ungesagt bleiben ...
Im Laufe der letzten Tage wurde mein Kloss im Hals immer dicker, der Stein im Magen immer schwerer. Obwohl ich, nachdem Annika abgefahren war, endlich die befreienden Tränen weinen konnte, werde ich doch noch ein paar Tage am Abschied zu knabbern haben.
Aber zugleich freuen wir uns mit Annika, dass ihr jetzt zehn Jahre alter Traum endlich Wirklichkeit wird. Afrika ist fest in ihrem Herzen verankert. Wir sind stolz auf sie, dass sie so konsequent ihren Weg geht, obwohl auch sie harten Verzicht üben muss. Wir wünschen ihr mit aller Kraft, dass Gott sie segnet und dass sie selbst zum Segen für die Menschen dort und später in ihrer Heimat wird.

Freitag, 14. August 2009

Abschiedswoche

Seit einer Woche geben sich Familie und Freunde bei uns die Klinke in die Hand, um noch ein letztes Mal ein wenig Zeit mit Annika zu verbringen, die sich am nächsten Sonntag für zwei Jahre als Missionarin in den Kongo verabschiedet. Ein paar Eindrücke:

Gemeinsame Tischrunden

Strandspaziergänge


Onkel Fabian mit seiner Nichte...

Tante Annika mit Nichte ...
Basti mit Annika


Aussendung von Annika aus der Cuxhavener Gemeinde im Gottesdienst


Geburtstags-und zugleich Abschiedsparty für Annika

Montag, 27. Juli 2009

Ach, wenn ich doch noch mal heiraten könnte ...

dann würde ich es wieder mit meinem Mann, aber vielleicht so machen:
Ein Tipp für die, die es noch vor sich haben?!

Donnerstag, 23. Juli 2009

Kaiser Blues


Der Bart vielleicht ein bisschen grauer, der Zopf vielleicht ein paar Zentimeter länger, aber ansonsten unverändert und sehr energiegeladen: Glenn Kaiser auf Europa-Tour - und das dritte Mal auf dem Dünenhof. Mit Band und kleinem familiärem Anhang machte er relativ spontan ein paar Tage Zwischenstation bei uns und gab bei der Gelegenheit ein feines Privatkonzert für das DünenhofTeam und wenige geladene Gäste.
Gänsehautblues mit Reibeisenstimme, Blues-Rock mit druckvollem Bass - da geht einem eine Dampflokomotive durch den Bauch - und Slidegitarrensoli wechselten sich mit ein paar Sätzen zu ihm, seiner 37-jährigen Ehe mit Wendy und seinem Glauben ab. Anschließend gab's Cocktails und Snacks im Nachtcafé.
Ein Riesen-Geschenk so mitten in der Woche, mitten in der Hauptarbeitssaison!

Eine Jugendgruppe aus den Gruppenhäusern, einige Gästes des Ferienhotels und natürlich das gesamte Dünenhof-Team kamen in den Genuss des Konzerts


... und Fabi hat den Sound gemischt





Montag, 20. Juli 2009

Knockin' on Heaven's Door


Im o.g. Film ermutigt der unheilbar an einem Hirntumor erkrankte Martin den ebenfalls todkranken Rudi mit einem Ausblick über das, was sie im Himmel erwartet:
Da sitzen die Leute zusammen und sprechen über das Meer. Deswegen muss Rudi, bevor er stirbt, auch unbedingt einmal das Meer sehen, um im Himmel mitreden zu können!
Ich liebe das Meer auch. Aber das ist mir denn doch eine etwas arm-seelige Vorstellung vom Himmel. Sie sitzen da und REDEN nur vom Meer? Sie sitzen noch nicht einmal am Strand und schauen den Wellen zu, die das Land küssen, werden von der Meeresbrise gestreichelt und schmecken den Salzgeschmack auf der Zunge? Sie leben im Himmel nur von der Erinnerung? Wie traurig!
Wenn ich mir schon den Himmel vorstelle, dann so:
Ich sitze am Strand und beobachte den allerschönsten Sonnenuntergang am Horizont mit einem Farbspiel ohnegleichen von Orange, Zartlila und Violett bis tiefem Rot, der sich im weiten Wasser spiegelt. Ein leiser Wind weht, Möwen schreien ihre Sehnsucht heraus und die Wellen rauschen. Gleichzeitig tauche ich ein in die erfrischenden Fluten und bade ohne Furcht in der endlosen See, geborgen und frei. Ich stehe zugleich auch an einem stürmischen Tag inmitten von Wind und Wellen auf einem kleinen, aber absolut sicheren Boot an der Reeling, angstfrei und mit wilder Freude den Elementen trotzend, mein Gesicht der Gischt entgegen haltend. Und dann tauche ich ein in eine fremde Welt durch Korallenriffe, zusammen mit bunten Fischen aller Farben und Formen, in eine Welt unter Wasser voller verschwenderischer Schönheit, die kaum je ein Mensch zu sehen bekommt, und ich staune. Und ja, ich rede auch mit Freunden über das Meer, wir tauschen uns aus über unsere Erlebnisse und fühlen uns eng miteinander verbunden, seelenverwandt . Aber all das auf einmal, in einem immerwährenden Augenblick.
Oh, und außerdem feiere ich ein wunderbares stilles Fest, und zugleich eine rauschende Party, die Luft ist erfüllt von Musik, der Tisch ist gedeckt für viele, es gibt Speisen und Getränke im Überfluss, es duftet nach Blumen und den köstlichsten Gerichten, es gibt keinen Hunger und kein Sattsein, es gibt nur Freude an den Gaben und Freude an der Gemeinschaft. Es gibt nichts Trennendes mehr unter uns Menschen. Wir verstehen einander. Wir verstehen vollkommen. Es bleiben keine Fragen offen und doch kommt keine Langeweile auf. Es ist so schön, zusammen zu sein! Wir dienen einander, und jeder Dienst ist eine reine Freude. Das Geben ist schön und das Empfangen ist schön.
Und dann sitze ich auf dem Schoß meines Herrn, meines Vaters im Himmel, auf dem Schoß meines Papas. Und ich bin geliebt, geborgen, umfangen. Das Leid, das gewesen ist, hat keine Kraft mehr. Mein Unglück hat sich aufgelöst wie der Nebel in der Sonne. Meine Krankheit ist geheilt. Meine Sehnsucht vollkommen gestillt. Meine Tränen sind getrocknet worden. Und mein Vater breitet meinen Lebensteppich vor mir aus. Ich erkenne plötzlich die Bedeutung und den Sinn all dessen, was gewesen ist. Ich staune über Zusammenhänge, die ich nie geahnt habe. Über viele lose Lebensfäden, manche davon zerfranst und abgerissen, die vom Meister sorgfältig aufgenommen und zu einem Muster verknüpft wurden, das in seiner Schönheit unübertroffen ist. All meine Trauer, meine Verluste, meine Ängste, mein Schmerz sind in diesen einzigartigen Teppich eingewebt und bilden die wunderbarsten Ornamente. Jede Begegnung mit Menschen, jedes Gespräch, meine ganze Arbeit, mein Lächeln, jede Freundlichkeit, jede Gabe - all das reicht über den Rand meines Teppichs hinaus und ist verwoben mit anderen Lebensteppichen, die anderen Leuten gehören. Und ich kann sehen, wie sehr andere Menschen wiederum das Muster meines Teppichs beeinflusst haben.
"So schön wie hier kann's im Himmel gar nicht sein" schreibt der Künstler Christoph Schlingensief. Bei allem Respekt vor ihm und seiner Kunst - da hat er einfach zu wenig Vorstellungskraft.
"Alle die Schönheit Himmels und der Erden ist verfasst in dir allein ..." Diese Liedzeile bezieht sich auf Jesus. Alles was auf Erden schön und gut und von Liebe geprägt ist, ist nur ein Bild, eine Spiegelung seiner Schönheit und seiner Liebe. Ein kleiner Ausschnitt, eine Ahnung von dem, was er in Wirklichkeit verkörpert. Er ist unser Herr, unser Freund, unser Bruder. Mit ihm werden wir ewige Gemeinschaft im Himmel haben, weil es sein Wunsch und seine Sehnsucht ist, mit uns Gemeinschaft zu haben, und es gibt nichts, nichts, was das übertreffen könnte.

Freitag, 17. Juli 2009

quod erat demonstrantum

Aus dunklen Quellen gespeist hält sich hartnäckig ein Gerücht: Wir in unserer Gemeinschaft könnten nicht richtig feiern, sondern nur arbeiten.
Dem möchte ich deutlich widersprechen. Wir haben inzwischen sogar eine echte Feierkultur entwickelt. Legendär ist da z.B. unser jährliches Dorschessen während unserer Jahresklausur in Dänemark. Frisch vom Kutter gekauft, selbst ausgenommen und zubereitet, mit Pellkartoffen und Salat genossen. Auch seit Jahren ein schönes Muss: unser Grünkohlessen kurz vor Weihnachten bei Dieter und Renate. Hmmm! Und Christel hat unser Mittsommerfest etabliert: Zur Sommersonnenwende stehen wir vereint an der Alten Liebe und stoßen mit Sekt auf die zweite Jahreshälfte an.
Und hier ist weiteres Beweismaterial - die Überraschungsparty zu Dieters 60. Geburtstag, zu der der Ahnungslose abends abgeholt wurde:

Hoch die Tassen, auf das neue Lebensjahr!


Dieter zu Ehren haben sich die Damen extra schick gemacht ...

Die Tafel,


das Buffet,


die Gemeinschaft


... und nachts mit Beleuchtung.


Donnerstag, 9. Juli 2009

Leben auf dem Lande


Wir schreiben das Jahr 1979. Hartmut und ich sind frisch verheiratet. Und wir haben einen Traum. Den Traum vom Leben auf dem Lande. Wie viele meiner Generation waren wir von dem damals sehr populären Buch gleichen Titels inspiriert. Als Buchhändlerin habe ich es hundertfach verkauft. Es beschreibt, wie man sich auf den Weg zur Selbstversorgung begibt: Der Kreislauf der Nahrung produzierenden Natur, das ökologische Gleichgewicht halten, Land urbar machen, Tierhaltung, natürliche Energien nutzen, handwerkliche Fähigkeiten entwickeln bis hin zum selber Häuser bauen - all das wird darin geschildert.
Einfacher Lebensstil, schonende und umweltfreundliche Nutzung der Ressourcen, Teilen von Besitz, Gastfreundschaft - das waren unsere Themen, Ron Sider's "Weg durch das Nadelöhr" unsere Lektüre.
Doch wir wurden älter, Kinder kamen dazu, die Arbeit fraß uns manchmal schier auf, turbulente Zeiten forderten ihren Tribut, die Erfordernisse des Alltags bestimmten unsere Gedanken, außerdem hatten wir eine ganz andere Sache mit aufzubauen - unsere Gemeinschaft und unser gemeinsamer Auftrag auf dem Dünenhof. So verblasste der Traum.
Doch eine Sehnsucht blieb hartnäckig in unseren Herzen: der Wunsch nach einem eigenen Haus, wenigstens mit einem kleinen Stückchen Garten dazu. Ein eigenes Refugium. Ein Stück Heimat. Ein Ort der Geborgenheit, Sicherheit und Ruhe. Ein Raum, selbstbestimmt und - wie wir meinten - "artgerecht" leben und sich entfalten zu können. Nachdem sich ein erster Anlauf dazu bitter zerschlagen hatte, verloren wir die Hoffnung, jemals eines zu besitzen. Für mich schloss sich ein längerer Prozess an, diesen Wunsch, auch vor Gott, ganz los zu lassen. Das war vor sechs Jahren, ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, an dem ich von dem mich bis dahin beherrschenden und falschen Gedanken frei wurde, nur mit Haus wirklich glücklich sein zu können. Und nur ein halbes Jahr später (ja, ich glaube an einen Zusammenhang!) schenkte es Gott, dass der Traum vom Haus - unser Traumhaus! - Wirklichkeit wurde. 25 Jahre hat er sich damit Zeit gelassen. Noch heute staune ich darüber, wie Gott handelt.
Und auf geheimnisvolle Weise erfüllten sich damit auch unsere damaligen Vorstellungen von einer kreativen, naturverbundenen Gestaltung unseres häuslichen Umfeldes. So ein 120 Jahre altes Haus will umgebaut, renoviert und erweitert werden - Hartmut hat fast alle Gewerke selbst ausgeführt: Mauern, verputzen, Heizung bauen, Elektroarbeiten ausführen, Dach decken ... Und ich habe unser Stückchen Land bearbeitet. Und wie froh bin ich jetzt, dass wir uns NICHT selbst versorgen müssen! Aber ich bin den Jahreszeiten näher als je zuvor. Phasen des Wachstums und Phasen des Ruhens, der Wechsel der Vegetation, des Klimas und Wetters ist mit Garten viel intensiver zu spüren als ohne. Jeder Sommer-und Herbstmonat hat seine eigenen Blumen, sein eigenes Obst und Gemüse. Ich werde nie müde werden, mich daran zu erfreuen. Und das ist unsere heutige Ernte:

Sonntag, 28. Juni 2009

Jetzt leben wir

direkt an einem Welterbe. Wer hätte das gedacht. Dass da einige Fragezeichen bleiben (Stichpunkte Massentourismus und Offshore-Windkraftanlagen) trübt meine Freude nicht. Das Wattenmeer ist und bleibt für mich eines der schönsten Fleckchen Deutschlands und Symbol für das Leben überhaupt: Ebbe und Flut; der Reichtum an Lebewesen; die Nordsee, verbunden mit allen Weltmeeren rund um den Globus; die Weite des Horizontes; der Wind, der weht, wo und wann er will ...
Hier kann man aufatmen und sein. Ein Stück Lebensqualität.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Schöner kann ich's auch nicht sagen

"Schön ist das Beisammensein. Die Haut friert nicht. Alles ist leise und gut. Das Herz schlägt ruhig."
Kurt Tucholsky
Hartmut ist wieder da.

Montag, 22. Juni 2009

Unser Garten im Juni

Tor zum Garten


Mein Lieblingsplatz unter'm Apfelbaum


Cassis


Rittersporn Co.


Farben, die ich mag: blau und rot

Erste Ernte - Radieschen und Zucchini

Für mich ein Traum: Wucherndes, blühendes Chaos überall. Bei mir darf immer auch ein bisschen Unkraut dabei sein.
Und gerne ein paar Leute, die unser Stückchen Land mit uns zusammen genießen. Besuch immer willkommen! Freitag und Samstag war Mareike mit Sara und Freundin Julia da, und obwohl ich die meiste Zeit arbeiten musste, war es richtig schön. Sonntag bis heute kam Fabian, und am Mittwoch wird Hartmut via Nizza, Berlin und Hamburg nach Hause kommen! Juhuu!