Freitag, 30. Januar 2009

Juristische (Zum)Winkelzüge

Die deutsche Rechtsprechung ist für mich bürgerlichen Laien einfach nicht nachzuvollziehen: Der Einbrecher in die Bohlen-Villa mit 370000,- € Beute bekommt knapp 13 Jahre Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung (ich weiß: Wiederholungstäter), und Ex-Postchef Zumwinkel bekommt nach jahrelangem Klau von Millionenbeträgen (ich weiß: Das meiste davon ist verjährt, upps!) nur eine Geldstrafe und Gefängnisstrafe auf Bewährung. Ich versteh's nicht.

Dienstag, 27. Januar 2009

Die neuen Großeltern

"Das Verhältnis zwischen Alt und Jung war noch nie so innig wie im 21. Jahrhundert" schreibt GEO über neueste Erkenntnisse der Familienforschung in der letzten Ausgabe. Vorbei seien die Zeiten, als "Oma" und "Opa" lediglich als Spottnamen von Jugendlichen gegenüber Älteren gebraucht wurde. Klapprig, ewiggestrig - das war einmal. Dutt und Brille, Bart und Pfeife, Utensilien der Alten - vorbei. Heute sind Großeltern modern wie nie zuvor, spielen bei ihren Enkeln eine größere Rolle als früher. Großeltern skypen mit ihren Enkeln, sie können mit ihnen über Liebeskummer und Schulprobleme reden und gemeinsam Urlaub machen.
Ich bin noch ganz am Anfang meiner Karriere als Großmutter. Aber ich genieße sie jetzt schon in vollen Zügen. Am vergangenen WE hatte ich das Vergnügen, vier Tage am Stück Sara zu Bespaßen. Sie hat mich voll auf Trab gehalten: Wir haben gemalt, Bilderbücher angeguckt, geritten (ich war das Pferd), Duplo gebaut, auf dem Spielplatz gewesen, geschaukelt, gerutscht, spazieren gegangen (beide zu Fuß!), die Puppe hundert Mal an- und ausgezogen und gewickelt, gekuschelt, shoppen gegangen und für Sara Schuhe gekauft (was tun Frauen auch sonst!), Hütten gebaut und nebenbei für Sebo und Opa gekocht. Unglaublich, welche Energie ein noch nicht mal zwei Jahre altes Kind hat! Abends war ich platt. Ich bin halt nicht mehr die Jüngste ...:-)

Sonntag, 18. Januar 2009

Morgenrot ...


vorm Hotel kündet Regen an. Morgens arbeiten, kein Problem, aber nachmittags ...
Schwierig, wenn man in einer kultuellen Wüstenei lebt und es bei 4 Grad regnet. Entweder man gesellt sich zu den Möwen, die ebenfalls gelangweilt in der Bucht rumhängen, und guckt vom grauen Strand aufs graue Meer und in den grauen Himmel ...


... oder man besucht mit seinem Mann das Bremerhavener Auswanderermuseum, wie heute geschehen. Sieben Millionen Menschen haben in den letzten Jahrhunderten von Bremerhaven aus Deutschland verlassen und sind nach Australien, Nord- oder Südamerika ausgewandert. In diesem mit dem European Museum of the Year Award 2007 ausgezeichneten Erlebnismuseum bekommt man eine Bordkarte, nimmt die Identität/Biographie eines realen Auswanderers an und tritt eine aufregende Reise an Bord eines Dampfers an. Man erlebt, was es heißt, in der 3. Klasse auf einer Holzpritsche die Fahrt über den Atlantik anzutreten, die Inspektionen der Einwandererbehörden auf Ellis Island zu durchlaufen und endlich in der neuen Heimat anzukommen.
Außerdem kann man eine riesige Datenbank nach ausgewanderten Vorfahren befragen. Spannend!

Sonntag, 11. Januar 2009

Christliche Prominenz

in Cuxhaven: Heute hielt Landesbischöfin Margot Käßmann zum Auftakt der Allianzgebetswoche die Predigt in der übervollen St. Petri Kirche. Solide, aber unspektakulär und ohne wirklich Neues sprach sie über Hebräer 11: "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht in Bezug auf das, was man erhofft, ein Überzeugtsein von Tatsachen, die nicht sichtbar sind ...". Glaube und Zweifel, Glaube und Wissenschaft, Glaube und Gebet - alles wurde mal gestreift, aber nicht vertieft. Trotzdem spürte man ihre starke Persönlichkeit - eine interessante und seit ihrer Scheidung sehr umstrittene Frau aus der christlichen Szene.
Der Chor mit lateinischen Gesängen war Spitze, die Orgelinterpretationen dagegen gewöhnungsbedürftig (klangen streckenweise wie Musik aus einem Horrorfilm, kurz bevor der Mörder zuschlägt). Insgesamt war das ein netter Ausflug in die ev. Landeskirche, aber irgendwie könnte ich dort wohl keine Wurzeln schlagen ...

Samstag, 10. Januar 2009

Fotosafari auf Norddeutsch

Wisente, Auerochsen und Wildpferde ... die gibt es nur zwölf Kilometer von unserem Zuhause in einem weitläufig eingezäunten Gebiet in der Altenwalder Heide. Da ich sie bisher noch nie zu Gesicht bekommen habe, beschloss ich heute morgen, mich auf die Pirsch zu begeben, bewaffnet mit meinem nagelneuen Fotoapparat, den Hartmut mir zu Weihnachten geschenkt hatte. Ich stieg also in meine Boots und stiefelte bei bestem Wetter los. Obwohl ich einmal das gesamte Areal umrundete, begenete mir keines dieser wilden Tiere - sie hatten sich wohl tief im Wald versteckt. Immerhin bekam ich neben einer Möwe noch drei Rehe vor die Linse.
Und Spaß gemacht hat der Spaziergang trotzdem. "Sommer ist, was in deinem Kopf passiert ..."!


Suchbild: Landschaft mit drei Rehen


Freitag, 9. Januar 2009

Ödnis

Januar und Februar sind für mich oft Monate der Ödnis. Sie droht mir auch an diesem Wochenende (Hartmut ist auf einem Seminar und Freunde sind ausgebucht). Um dem zu entgehen, bitte ich um hilfreiche Vorschläge sinnvoller Beschäftigung, außer:

Hausputz
Einkommensteuererklärung
Gartenzaun streichen
Fernsehen

Gerne nehme ich statt dessen Buchempfehlungen und Tipps für verrückte Aktionen entgegen. Vielen Dank.

Montag, 5. Januar 2009

Abschiede, Neuanfänge und andere Alltäglichkeiten

Das neue Jahr wartet mit den üblichen Veränderungen auf. Fabi wird Ende Februar von Emden nach Hamburg wechseln, um im Rahmen eines Praktikums bei BibelTV seine Bachelorarbeit zu schreiben. Annika hat dagegen ihre Hamburger Wohnung aufgelöst, sitzt gerade im Zug Richtung Haiger, wo sie sich vier Monate lang bei der DIGUNA auf ihren mindestens zweijährigen Einsatz in Afrika vorbereitet. Ursprünglich sollte es ja der Kongo werden, doch durch die Situation dort ist das wieder in Frage gestellt. Vielleicht landet sie statt dessen auch in Uganda oder im Südsudan. Ein Abschied auf Raten ...
Alles bleibt anders - das könnte als Motto über unserer Familie stehen. Da war es schön, dass wir über Weihnachten noch einmal wieder alle zusammen waren. Ich habe das Beisammensein genossen und bin so dankbar für meinen Mann, unsere beiden Söhne und unsere drei Töchter (inkl. Schwiegertochter und Enkeltochter). Sie alle bringen ein Stück ihres Lebens mit nach Hause, das sich dann in meinem Herzen verankert. Emotional ist es dann oft so, als geriete man in einen Wirbelsturm. Gut zu wissen, dass ein Weiserer und Größerer als ich die Verantwortung für die Kinder trägt ...


Unser aktuellstes Foto vom 25. Dezember