Freitag, 14. November 2008

Hüte und Orden

Heute morgen saß ich im Wartezimmer meines Arztes und vertrieb mir die Zeit mit einem neuen Spiel: Ich ordnete im Stillen die Hüte, Mützen und Caps auf der Hutablage sowie die Mäntel und Jacken an der Garderobe den wartenden Patienten zu. Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis werden geschult, und die Wartezeit vergeht schneller. Meine Trefferquote war erstaunlich hoch, doch einmal habe ich mich total verhauen: Ein NY-Cap ordnete ich dem neben mir sitzenden jungen Mann zu. Umso überraschter war ich, als es ausgerechnet ein alter Herr mit Gehstock beim Verlassen des Wartezimmers ergriff und sich aufsetzte.
Beim Überlegen, warum mein Einschätzungsvermögen so daneben lag, wurde mir klar: Ein junger Mann würde nie sein Cap auf die Hutablage legen, sondern es auf dem Kopf behalten! Wieder was dazu gelernt.
Dann wurden mir die Fäden gezogen. Eine weitere Schlacht im Krieg gegen Krankheit ist geschlagen. Zurück bleibt wieder mal eine Narbe. So langsam habe ich mir einen Tapferkeitsorden verdient.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Susanne,

habe nach längerer Zeit mal wieder auf Deinem Blog gestöbert und die "Herzensangelegenheiten" entdeckt, mit denen Du gerade beschäftigt bist.

Eigentlich sollte man ja immer froh sein, wenn die Zeiten stürmisch sind, denn dann merkt man, was einen trägt. Und Du hast ja eine liebe Familie, eine faszinierende Landschaft und einen guten Gott, also die perfekte Grundausstattung. Ein paar Gebete zusätzlich schaden da gewiss nicht, meine Frau und ich haben Dich daher mal - Dein Einverständnis vorausgesetzt - auf die innere Liste gesetzt. Gute Besserung und gelingendes Wiederhochgepäppeltwerden.

Mit Grünkohl geht das gewiss ganz fix!

Liebe Grüße aus Würzburg!

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank, Thorsten, bin froh um jedes Gebet! Es tut gut zu wissen, dass man in eine große Glaubensfamilie eingebettet ist.
Meine Freundin sagte: "Warum schon wieder du? Ich verstehe Gott nicht." Aber ich sehe das anders, da empfinde ich genau wie du: Gottes Zuwendung ist mir sicher, und immer arbeitet er auch in solchen Zeiten an mir. Darüber kann man sich eigentlich nur freuen, auch wenn's manchmal anstrengend ist.
Ganz liebe Grüße an deine Frau und dich!
Susanne
P.S. Dein Thema ist gerade Stille? Falls eine Auszeit drin ist, empfehle ich die Nordsee (Dünenhof?!) mit Wolken, Wind und Weite!