Sonntag, 9. November 2008

Und das alles in 5 Tagen ...

... schmerzhafte OP durch zwei mundfaule und unsichere Operateure; Krankenhausaufenthalt, der nicht der Erholung diente: eine Bettnachbarin, die nachts ins Waschbecken kotzt, eine weitere dementkranke Frau, der ich jeden Morgen neu geduldig erkläre, wo sie sich befindet und welcher Wochentag ist, eine Nachtschwester, die um 00:30 Uhr, wenn man sich gerade mühsam den ersten flachen Schlaf erkämpft hat, mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ ins Zimmer gepoltert kommt und die volle Beleuchtung anstellt, nur um die Tabletten für den nächsten Tag zu verteilen; Klos auf dem Flur, die als Raucherzimmer missbraucht werden und die man sich mit alten, wenig zielsicheren Männern teilen muss; Thoraxschmerzen, Wundschmerzen, Rückenschmerzen vom vielen Liegen.

Aber dann: Nach Hause kommen, von Hartmut liebevoll umsorgt, Tee, Kerzenlicht, Erzählen. Sich geborgen fühlen. Viele Anrufe von Familie und Freunden, die wissen wollen, wie es mir geht. Ein kurzer Gang über den bunten Wochenmarkt, die Augen mit Farben und die Nase mit Düften verwöhnen, gesundes Obst und Gemüse kaufen. Eine Stunde langsamen Strandspaziergang mit Hartmut, trotz körperlicher Grenzen die Nordseeluft atmen, die Möwen beobachten, die Weite des Watts genießen. Und dann doch noch an einer Veranstaltung der Niedersächsischen Literaturtage teilnehmen können, die ich eigentlich schon für mich abgeschrieben hatte: „Sax and Crime“. Wunderbarer Abend mit spannenden Lesungen dreier Autoren aus ihren Krimis mit norddeutschem Bezug, kombiniert mit Saxophonmusik - Titelmelodien vom „Rosaroten Panther“, „Tatort“ und anderen thematisch stimmigen Klängen.

Was für ein Kontrastprogramm in weniger als einer Woche ...

2 Kommentare:

Basti hat gesagt…

Leben heißt Veränderung! Auf und ab; hell und dunkel; gut und böse...
Wobei die Krankenschwester wohl eher zum Bösen gehört! =)
Und Papa natürlich zum Guten!

Anonym hat gesagt…

Ähh. Das oben hab ich geschrieben. Nur von einem anderen Rechner...