Sonntag, 29. November 2009

In fünf Stunden um die ganze Welt

Am letzten Donnerstag haben wir mit unserem 50-Leute-Team vom Dünenhof einen Betriebsausflug nach Bremerhaven gemacht - zuerst Hafen besichtigt und dann das Klimahaus. Das war absolute Spitze mit für mich einigen sehr emotionalen Momenten.
Dort vollziehen die Besucher eine Reise nach, die der Ideengeber für dieses Erlebnismuseum selbst unternommen hat, und zwar einmal entlang auf dem 8. Längengrad 34" rund um die Welt. Von Bremerhaven geht es in die Schweizer Alpen, in die Gluthitze der Sahelzone, weiter südlich in den Regenwald Kameruns, übers Meer in die Antarktis, dann in die Südsee, nach Alaska und schließlich nach einem kurzen Stopp auf einer Hallig im Wattenmeer zurück nach Bremerhaven. Die Klimazonen sind 1:1 umgesetzt - man friert und schwitzt, tastet sich durch den dunklen Dschungel, und spürt die Luftfeuchtigkeit, geht über Schnee und Eis, spürt den Wüstensand unter den Füßen, überquert wackelige Hängebrücken über Schluchten, taucht ein in die Südsee mit ihrer bunten Unterwasserwelt, riecht die frischen Gräser und das Heu auf der Alm und landet über eine Himmelstreppe sogar in den Weiten des Universums. Man setzt sich in einen Iglu und ist mit den Inuits über Screen verbunden, lauscht ihren Geschichten vom Walfang und dem Wandel der Zeit. Oder man kriecht in eine afrikanische Hütte und schaut den Dorffrauen beim traditionellen Tanz zu. Ja Afrika... da habe ich mich besonders lange aufgehalten, um in Gedanken bei meiner Tochter zu sein, die gerade im Kongo ist. Mehr als einmal kamen mir die Tränen. Nicht nur ihretwegen... Viel stärker als jemals zuvor habe ich wahr genommen, dass wir Menschen auf unserem Planeten alle in einem Boot sitzen. Ich fühlte mich verbunden mit ihnen - jeder versucht doch nur, zu leben, manchmal zu überleben. Und doch sind da so viele zerstörerische Dinge am Werk - Klimawandel war ein großes Thema, Ausbeutung, Umweltzerstörung, aber auch Krieg. Aber es wurden auch Perspektiven aufgezeigt, Hoffnung geweckt. Besonders schön fand ich die vielen wunderbaren Zitate, die immer wieder mal auftauchten. Ich kann jedem nur empfehlen, dieses interaktive "Museum" einmal zu erleben - man braucht aber sehr viel Zeit dafür. In den fünf Stunden, die wir da waren, habe ich trotzdem nicht alles sehen und ausprobieren können. Aber mehr hätte ich auch nicht verkraftet.
Danach sind wir alle zu einem tollen Mexikaner gegangen - Cocktails und ein Drei-Gänge-Menü. Dazu haben uns gewissermaßen unsere Hotelgäste eingeladen, denn alles wurde von ihren Trinkgeldern eines ganzen Jahres bezahlt.
Ein total schöner Tag. Leider geben die Bilder nicht im Entferntesten die wirkliche Stimmung wieder.

Im Regenwald
Zitate
im Universum

und beim Mexikaner

2 Kommentare:

Annika hat gesagt…

Wow, das hört sich ja gut an. Ich wusste gar nicht, dass wir sowas in der Nähe haben...
Hab dich lieb!

Mum hat gesagt…

Ja, ist auch brandneu, erst vor wenigen Monaten eröffnet worden.
Alles andere per Mail. HDL! Mum