Sonntag, 5. August 2007

Morgens um sieben ....

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Vier Elstern sitzen in den Zweigen des abgestorbenen Birnbaums und halten eine konspirative Sitzung ab. Ein Taubenpärchen gurrt sich unterdessen verliebte Laute zu. Ringelblumen blühen still und bescheiden auf dem Beet, das eigentlich ein kleiner Gemüsegarten werden sollte. Die Hortensien dagegen stellen stolz ihre überbordende pinkfarbene Blütenpracht zur Schau.
Der Froschkönig ist auf dem Weg zu seiner Zinkwanne, um wie jeden Mogen vergeblich nach einer goldenen Kugel zu tauchen. In der Pfütze vom längst vergessenen letzten Regenschauer nimmt eine hübsche Amsel ihr Morgenbad. Zwei Möven sind auf Landausflug und kreischen hoch in der Luft ihren gefiederten Genossen einen seemännischen Gruß zu. Zitronenmelisse, Lavendel, Rosmarin und Minze fechten einen Wettbewerb um den schönsten Duft aus und die kleinen Buschröschen blicken bewundernd zu ihrem Vorbild, der roten Edelrose auf.
Lust der Augen, Genuss für Nase und Ohren, Morgenkühle auf der Haut.
Plötzlich klappt laut eine Tür und die Nachbarin ruft einigen kommenden Bauarbeitern Anweisungen zu. Der Zauber ist gebrochen. Ich nehme meine leere Kaffetasse vom Terrassentisch und gehe ins Haus, um mich für die Arbeit fertig zu machen.

3 Kommentare:

Talira hat gesagt…

schön...

Ralf hat gesagt…

... kenne das Gefuehl. Versetzt mich gerade gedanklich in euren Garten, da faengt der Muezzin von der Moschee nebenan an zu bruellen. Direkt in mein Ohr... :-( Sehen uns im September! Alles Liebe, Ralf

Anonym hat gesagt…

@Mareike: Danke!
@ Ralf: Freue mich!