Dienstag, 4. September 2007

"Am Ende des Weges"

von Heinrich Albertz ist ein Glücksfund von unserem letzten Flohmarktrundgang. Ich halte immer nach interessanten Büchern Ausschau. Und dieses ist nicht nur interessant, sondern auch sehr berührend.
Heinrich Albertz, Jahrg. 1915, gest. '93, war von '39 bis '41 Pfarrer der Bekennenden Kirche, bevor er verhaftet wurde; später ('66/'67) war er regierender Bürgermeister von Berlin. In seinen letzten Jahren lebte er zusammen mit seiner Frau bewusst unter alten Menschen in einem Wohnheim in Bremen.

Heinrich Albertz '83 auf einer Friedensdemo

In diesem '89 veröffentlichten Buch reflektiert er übers Älterwerden, über das Alter überhaupt, über das Mit- und Nebeneinander der Generationen. Es ist als Tagebuch geschrieben, wobei sich alltägliche Geschehenisse und Begegnungen mit der Rückschau auf politische und persönliche Ereignisse abwechseln. Ein ehrliches Buch, bescheiden, eigene Grenzen annehmend, gleichzeitig beobachtend, wach. Der Bericht eines "zurückgenommenen Lebens", angesichts des Todes.
"Nichts ist schöner, als mit dir in der Abendsonne auf einer Bank zu sitzen - dicht am Haus vor unserer schönen Wiese, in dem herrlichen Park ganz in unserer Nähe, im alten Riensberger Friedhof. Wir erzählen uns die alten Geschichten, von Glück und Unglück in unserem Leben, von Kindern und Enkeln. ..." Und er spricht vom 90. Psalm, diesem schönen Text von "Anfang und Ende, von Leben und Sterben, von Zeit und Ewigkeit". - So schön, so zu Herzen gehend, dass mir die Tränen kommen ...

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