Freitag, 21. März 2008

Frühstückszeit ...

... gute Zeit.
Manchmal die Beste am ganzen Tag. Wenn Hartmut und ich bei duftendem Kaffee, noch nicht ganz wach, beieinander sitzen, den Blick gemeinsam durch die große Scheibe der Terassentür auf das Panorama unseres Gartens gerichtet, dann fühlen wir uns ganz nah. Wir lieben es beide, den Vögeln zuzusehen, die sich aus dem reichhaltigen Angebot des Gartenbufetts ihre Körner, Käfer und Würmer für ihr Frühstück holen. Ab und zu schleicht die rotgetigerte Nachbarskatze durchs hohe, "müsste-eigentlich-dringend-gemäht-werden"-Gras. Wir haben sie Garfield getauft. An den Händen haltend, die gemeinsam auf dem Tisch ruhen, staunen wir über das neu erwachende Leben da draußen. Die Weidenkätzchen haben sich in gelb um sich stäubende Kügelchen verwandelt, die Narzissen blühen, erstes Grün zeigt sich an Hortensien und anderen Sträuchern. Manchmal unterbrechen wir die entspannte Stille durch eine Bemerkung über das Wetter oder unsere Tagesplanung. Der Sturm wird kommen, das wissen wir - Stress, Hektik, viele Aufgaben und Anforderungen, manchmal Ärger. Doch noch ist alles gut.
Wir brauchen diese gemeinsamen Momente. Von jeher haben wir uns dafür viel Zeit eingeräumt. Nie bewusst beschlossen, es hat sich einfach so entwickelt. Keiner käme auf die Idee, den anderen allein frühstücken zu lassen, selbst wenn er nicht zur Arbeit gehen bräuchte und ausschlafen könnte. Es ist eine Zeit, in der wir spüren, wie sehr wir zusammen gehören. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass wir jemals während des Frühstücks einen Streit hatten. Später ja. Doch nicht in der Stunde des Tages, wo wir beide Kraft für unseren Alltag schöpfen. Unser Ritual.

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