Dienstag, 27. Februar 2007

Unter uns christlichen bloggern ...

Ich bin ja noch – trotz meines fortgeschrittenen Alters – ein ganz junges Küken in der virtuellen Welt. Deswegen beeindruckt es mich noch, wie das so funktioniert: Da komme ich durch ein paar Klicks auf die interesantesten Seiten ... Ich probiere einen link auf dem blog eines Freundes, komme von dort dann weiter auf die Seite einer jungen Dame mit super-schönen posts und entdecke wiederum bei ihr einen link zur Seite deren Freundin, die eine mir gut bekannte Autorin ist, die schon mal auf dem Dünenhof war ...

Ein anderes Mal wieder der gleiche Ausgangspunkt, nur drei Klicks weiter, entdecke ich den blog eines Sohnes von einem Ehepaar, das Hartmut und ich schon in den wilden siebziger Jahren kennengelernt haben ...usw. Immer wieder tauchen bekannte Namen auf. Da geht es quer durch Zeiten und Orte in ganz Deutschland und darüber hinaus.

Nun könnte man in den Chor derer einstimmen, die stöhnen: „Ja, ja, die christliche Welt ist klein!“ Ich denke da anders. Es ist doch wunderbar zu sehen, wie (im wahrsten Sinn des Wortes) vernetzt Christen untereinander sind! Da kann man gucken, was bei anderen so los ist, kann voneinander lernen, Anteil geben und Anteil nehmen, losgelöst von jeder Denomination, Prägung und Hintergrund. Ich finde das schön!

Aber - wenn ich so manche Diskussionen auf blogs verfolge, tut es mir doch weh, dass sich Christen um Pipifax streiten, Eitel- und Verletztheiten pflegen, zynisch und bitter werden, während die Welt da draußen vor die Hunde geht. Unsere Kampffront ist doch nicht in unseren eigenen Reihen! Dürfte nicht sein, besser gesagt. Sondern da, wo wir anderen Menschen helfen können, aus Ziel- und Sinnlosigkeit, aus Krisen und persönlichen Katastrophen herauszukommen und wieder neue Hoffnung zu gewinnen. Wo wir einfach für Leute da sind, auch mit ganz praktischer Hilfe, so wie Jesus es tat. In dem Moment ist mir jede Theologie und theoretisches Herumgerede um Spitzfindigkeiten herzlich Wurscht - auch wenn ich gerne mal über Theologisches nachdenke und auch diskutiere. Doch das darf nicht dazu führen, dass es Christen trennt, sie sich voneinander abgrenzen oder sogar aufeinander rumhacken - und uns von unseren eigentlichen Aufgaben abhält ... Ein gern gespieltes Spiel des Teufels – auf das man immer wieder hereinfällt. Auch das zeigt die Kirchengeschichte. Sehr schade.

Wie sehr könnten wir und andere von den unterschiedlichen Facetten der Christen profitieren. Der volle Reichtum des Leibes Christi kommt doch erst dann zur Entfaltung, wenn wir uns nicht gegenseitig Beine und Arme abhacken oder die Augen rausreißen. Wir schaden uns doch nur selbst damit!

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